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Erneuerbare Energien

Noch mehr Solaranlagen für Altentreptower Ortsteile

Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Die Unigea Solarprojekt GmbH möchte das Solarfeld bei Klatzow erweitern und in Buchar ein neues errichten – und stellt Altentreptow beträchtliche Mehreinnahmen in Aussicht.
Veröffentlicht:20.01.2023, 07:31

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Es ist ein ehrgeiziger Zeitplan, den sich die Bundesregierung selbst auferlegt hat: Nach der Novellierung des Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EGG) soll sich die installierte Photovoltaikkapazität von derzeit knapp über 60 Gigawatt (GW) bis zum Jahr 2030 auf mindestens 215 GW erhöhen. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass Investoren derzeit aktiv Pläne schmieden, wie sich die Leistung ihrer Anlagen weiter steigern lässt.

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Im Altentreptower Raum wurde zuletzt im September 2022, westlich der Bahnschienen bei Klatzow auf knapp 13 Hektar ein Solarpark von der Unigea Solar Projects GmbH mit einer Anlagenleistung von zehn Megawatt (MW) in Betrieb genommen. Künftig soll das vorhandene Areal bis 2024 um rund elf Hektar erweitert werden, wie aus einer Projektpräsentation des Unternehmens hervorgeht, die dem Nordkurier vorliegt.

Unklar, warum Projektvortstellung nicht öffentlich war

Warum die Vorstellung des Vorhabens im jüngsten Bauausschuss hinter verschlossenen Rathaustüren stattfand, konnte sich von den Ausschussmitgliedern niemand so richtig erklären, gerade weil bei früheren Präsentationen die Öffentlichkeit ausdrücklich erwünscht war. Jedenfalls hat sich das Unternehmen die betroffenen Flurstücke bereits gesichert. Bei gleicher Modulleistung, die nach Angaben von Unigea derzeit bei 575 Watt Peak (Wp) liegt, könnte die Leistung der Photovoltaik-Anlage (PV) um 11,8 MW auf insgesamt 21,8 MW gesteigert werden.

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Doch was hat die Stadt konkret davon, wenn es zu der angedachten Erweiterung kommt? Laut der Berliner Projektentwicklungsgesellschaft würden sich eine ganze Reihe von Vorteilen daraus ergeben. So könnte ein Jahresertrag von 11,9 GW erzielt werden, der den jährlichen Strombedarf für circa 4000 Haushalte mit Grünstrom deckt. Bei der geplanten Anlagenlaufzeit von 30 Jahren ließen sich zudem 150.000 Tonnen an CO2 einsparen. Auch aus finanzieller Perspektive sollen Altentreptow und die umliegenden Ortslagen von den zusätzlichen Solarflächen profitieren. Neben der Konzessionsabgabe, die aktuell bei 0,2 Cent je erzeugte Kilowattstunde (kWh) liegt und grob gerechnet 23.800 Euro pro Jahr in die Stadtkasse spülen könnte, winken auch jährliche Gewerbesteuern in Höhe von 56.850 Euro.

Neuer Solarpark würde Stadt viel Geld einbringen

Doch damit nicht genug. In Buchar soll künftig ebenfalls entlang der Bahnschienen auf rund 22 Hektar eine neue PV-Anlage entstehen, die über eine Leistung von 26,5 MW verfügt. 11,6  Hektar Land hat sich Unigea dafür bereits gesichert, was den Rest betrifft, sei das Unternehmen in der letzten Verhandlungsphase mit dem Eigentümer. Bei diesem Solarpark wären die Vorteile für die Kommune noch größer, wirbt das Unternehmen.

So gebe es hier die Möglichkeit, mit 26,5 GW einen doppelt so hohen Jahresertrag zu erreichen, um 8900 Haushalte mit grünem Strom versorgen zu können. Konzessionsabgabe und Gewerbesteuer zusammengerechnet, würden sich für die Kommune jährliche Mehreinnahmen von 183.000 Euro ergeben, die CO2-Einsparung läge bei sagenhaften 336 500 Tonnen. Außerdem sei Unigea dazu bereit, sich als Sponsor an der Förderung von Projekten, Vereinen oder der Kulturpflege im forstwirtschaftlichen Bereich zu beteiligen.

Die ersten 50 000 Euro sind bereits im vergangenen Jahr auf dem Konto der Stadt eingegangen – und auch schon wieder ausgegeben worden. Das Geld wurde komplett zur Finanzierung der 777-Jahre-Sause von Altentreptow verwendet. Demnach dürfte der Aufstellungsbeschluss für die neuen Solarflächen, mit dem sich der Bauausschuss am 31.  Januar zum ersten Mal öffentlich beschäftigen wird, reine Formsache sein.