Hausverbot für Zusteller
Paketstreit in Friedland sorgt für Kritik und Verständnis
Friedland
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Ein Paketstreit aus Friedland hat neben Ärger auch eine Welle der Solidarität ausgelöst. Ein Kunde hatte schwere Vorwürfe erhoben.
Es entbehrte nicht einer gewissen Komik: Das Bild eines Paketscheines, auf dem stand, dass der Bote Hausverbot habe und daher keine Zustellung möglich sei. Der Empfänger des Zettels äußerte noch weitere Vorwürfe zu dem Paketboten, der unter anderem das Hausverbot seinem unmöglichen Verhalten in den Räumen der Praxis zu verdanken habe.
Dieser absurde Streit aus Friedland bewog diverse Leser auf der Nordkurier-Facebook-Seite, ihre eigenen Leidensgeschichten mit Paketdiensten kundzutun. Etwas, dass der Mentalität und Dynamik des Sozialen Netzwerks durchaus entspricht. Es meldeten sich aber auch viele Nutzer zu Wort, die Verständnis für Paketboten äußerten. Schnell entbrannte die Debatte, wer im Geflecht Paketbote-Kunde der wahre Schuldige ist. „Prinzipiell, gerade vor Weihnachten, kann man auch einfach mal Danke sagen“, sagte Mandy Grunwald aus Waren.
Die Altenpflegerin habe sich im vergangenen Jahr einen neuen Haushalt zusammenbestellt, die Paketboten aller Dienste lieferten die schweren Möbel zuverlässig und mit einem Lächeln, wie sie dem Nordkurier erzählte. Wohl wissend, dass am Lieferort ein nicht immer freundlich gestimmter Hund wartete.
Hermes-Subunternehmer will sich nicht äußern
Bei Facebook selbst äußerte sich ein Sebastian Marx, der nach eigenen Angaben beim Hermes-Konkurrenten DPD arbeitet. „Der Fahrer ist in Friedland bekannt wie ein bunter Hund, nicht nur, weil er schon ewig dort fährt, sondern auch, weil er dort wohnt“, schrieb er. Die Schuld des Streits sehe er bei der Praxis, die seiner Aussage nach mit jedem Paketdienst Ärger hat. Thomas G., der einst den besagten Paketschein erhielt und aus Angst vor Repressionen seinen Namen lieber nicht lesen möchte, widerspricht dem: „Das stimmt nicht. Mit allen anderen Zustellern verstehe ich mich wunderbar.“
Der Arbeitgeber des Boten, ein Hermes-Subunternehmer aus Neubrandenburg, ist weiterhin zu keiner Stellungnahme bereit. „Wir wollen nicht, dass die Situation weiter eskaliert“, heißt es aus dem Büro. Allerdings erfuhr der Nordkurier aus Kreisen des Dienstleisters, dass gerade das Hausverbot für Unverständnis sorgt. Einfach einen anderen Boten auf der Strecke einzusetzen, gehe auch nicht. G. bestätigt zumindest, dass sich das Unternehmen bereits an ihn gewandt habe. Der unsägliche Streit könnte somit also kurz vor der Weihnachtszeit doch ein Ende finden. Allen Beteiligten wäre das zu wünschen.
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Kommentare (2)
Paketbotenstreit
Ich habe mit DHL,. Hermes