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Verstärkte Kontrollen

Polizei in MV hat Handy-Sünder im Visier

Seenplatte / Lesedauer: 3 min

Wer am Steuer sitzt, sollte nicht aufs Handy gucken, schon aus eigenem Interesse, sicher anzukommen. Wer es doch macht, gerät besonders im Juli ins Visier der Polizei.
Veröffentlicht:01.07.2021, 09:49

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Schnell noch Mails checken, Facebook füttern, Nachrichten bei WhatsApp schreiben oder mal eben vor der roten Ampel die neueste App runterladen: Für so manchen Autofahrer gehört der Griff zum Handy während der Fahrt immer noch zum Alltag. Doch schon ein kleiner Moment der Unachtsamkeit kann zu brenzligen Situationen führen. Im glimpflichen Fall kommt der Fahrer mit dem Schrecken davon, nicht selten endet die unerlaubte Spielerei auch tragisch, wenn nicht sogar tödlich.

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„Es ist vielen leider überhaupt nicht bewusst, dass sie durch die unerlaubte Smartphone-Nutzung am Steuer nicht nur sich, sondern auch andere Verkehrsteilnehmer gefährden können“, macht eine Sprecherin vom Neubrandenburger Polizeipräsidium deutlich. Die Zahlen würden eine eindeutige Sprache sprechen. So hat die Ahndung von Handy-Verstößen in den vergangenen Jahren stetig zugenommen. Stellten die Beamten im Jahr 2016 in der Mecklenburgischen Seenplatte noch etwas mehr als 700 derartige Ordnungswidrigkeiten fest, waren es 2020 mit über 1600 Fällen mehr als doppelt so viele.

Handy-Blick auch an roter Ampel nicht erlaubt

Wie viele Unfälle ganz konkret auf eine Ablenkung durchs Smartphone zurückgehen, ist allerdings nur schwer auszumachen, weil die Ursache „Handy“ in der Statistik nicht separat aufgeführt wird. Die Fälle laufen unter der Kategorie ‚Unaufmerksamkeit im Straßenverkehr‘. Was es allerdings gibt, sind Aussagen zum Unfallrisiko und das steigt beim Telefonieren ohne Freisprechanlage nach Angaben der Polizei um das Zwei- bis Fünffache. „Wer bei einer Geschwindigkeit von 80  km/h nur zwei Sekunden auf das Display blickt, ist gut 45 Meter im Blindflug unterwegs“, erklärt die Sprecherin.

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Um dieses Risiko einzudämmen, richten die Beamten im Juli bei den themenorientierten Verkehrskontrollen ihr Augenmerk verstärkt auf Autofahrer, die während der Fahrt verbotenerweise ihr Handy benutzen. Wer dabei erwischt wird, muss aktuell 100 Euro zahlen und bekommt einen Punkt in der Flensburger Verkehrssünderkartei. Kommt es aufgrund der Ablenkung zu einer Gefährdung, drohen 150 Euro Bußgeld, zwei Punkte sowie obendrauf ein Monat Fahrverbot. „Auch beim Warten an der roten Ampel dürfen Autofahrer nicht eben mal schnell zum Handy greifen. Denn selbst wenn sich das Fahrzeug automatisch abschaltet, sieht der Gesetzgeber das nicht als Ausschalten des Motors an“, stellt die Polizeisprecherin klar. Im Übrigen müssen auch Radfahrer, die mit dem Smartphone am Ohr oder in der Hand erwischt werden, mit einem Verwarngeld in Höhe von 55 Euro rechnen. Prinzipiell rät die Polizei, vor jedem Griff zum Handy kurz anzuhalten oder abzusteigen, damit Unfälle verhindert werden können.