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▶ Proteste am Montagabend in Neubrandenburg und der Seenplatte

Mecklenburg-Vorpommern / Lesedauer: 3 min

Am Montagabend wurde in einigen Städten in der Seenplatte wieder protestiert. In Neubrandenburg waren über 200 Menschen auf der Straße.
Veröffentlicht:06.02.2023, 21:07

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Am Montagabend demonstrierten in mehreren Städten in MV wieder Menschen gegen die aktuelle Politik, Russland-Sanktionen sowie Waffenlieferungen.

Die Route führte die Demonstranten am Montag über die Turmstraße auf den Neubrandenburger Ring und anschlie&sz
Die Route führte die Demonstranten am Montag über die Turmstraße auf den Neubrandenburger Ring und anschlie&sz (Foto: Felix Gadewolz)

Neubrandenburg

Etwa 230 Teilnehmer zählte die Polizei in Neubrandenburg. Auf dem Marktplatz versammelten sich die Teilnehmer, dort wurden unter anderem Ausschnitte der ZDF-Sendung „Die Anstalt” sowie Redebeiträge von Ex-Kanzlerin Angela Merkel auf einer Leinwand gezeigt. Die Route führte die Demonstranten am Abend über die Turmstraße auf den Neubrandenburger Ring und anschließend in die Ihlenfelder Vorstadt. Die Polizei begleitete den Protestzug.

Waren

Auf dem Warener Marktplatz hatten sich am Montagabend etwa 250 Menschen zu der Veranstaltung der Initiative „menschlich.stark.miteinander“ versammelt. Redner Holger Anton sagte, dass Deutschland kein souveräner Staat sei, solange amerikanische Soldaten hier stationiert seien. „Nach 78 Jahren rollen wieder deutsche Panzer auf russischem Boden. Ich drücke meine tiefste Verachtung gegenüber der geisteskranken Bundesregierung mit ihrem Alzheimer geplagten Möchtegern-Kanzler aus. In diesem Dreckssystem arbeiten Politiker nicht für das deutsche Volk, sondern für den Amerikaner“, behauptete Anton.

Mehr lesen: Gespräche über Panzerlieferung – Erste Zusagen

„Frieden, Heizung, Brot statt Waffen, Krieg und Tod! Müritzer Unternehmer” steht auf einem Banner von Demonst
„Frieden, Heizung, Brot statt Waffen, Krieg und Tod! Müritzer Unternehmer” steht auf einem Banner von Demonst (Foto: Ingmar Nehls)

An den beiden Samstagen am 18. Februar und 25. Februar seien von 10 bis 11 Uhr sind wieder Menschenketten für den Frieden geplant, hieß es.

Neustrelitz

Trotz eisiger Temperaturen fanden sich auf dem Neustrelitzer Marktplatz wiederum etwa 80 Demonstranten ein, um friedlich zu demonstrieren. Grundtenor ist nach Aussage der Veranstalter weiterhin die Wiederherstellung des Friedens in der Ukraine und die Aufnahme von Verhandlungen, so schwer sie auch sein mögen. Die Diplomatie müsse im Vordergrund stehen und nicht die Lieferung von Waffen. „Nun sollen nach Wunsch der Ukraine demnächst auch Flugzeuge und Schiffe geliefert werden. Werden dafür auch deutsches Personal und deutsche Soldaten mit einbezogen?“, war aus den Reihen zu hören.

Deutlich wurde auch mehrfach gesagt, dass die Menschen mit der Politik der Bundesregierung immer unzufriedener werden. Friedensrufe wurden deutlich wiederholt. Die Menschen hätten zunehmend Angst vor der Eskalierung der Kämpfe und dem Einsatz noch viel schrecklicherer Waffen, von denen sie dann schnell selbst betroffen sein könnten. Dazu hieß es: „Wir wissen nicht, wie Putin tickt!“

Mit Fahnen und Plakaten wurde auch in Neustrelitz am Montagabend demonstriert. Auf einer USA-Flagge steht "Ami go home".
Mit Fahnen und Plakaten wurde auch in Neustrelitz am Montagabend demonstriert. Auf einer USA-Flagge steht "Ami go home". (Foto: WARNING)

Mitorganisatorin Kirsten Pauli berichtete von der Teilnahme einiger Montagsdemonstranten und der Trommelgruppe an der Großdemo in Berlin, wozu sie sagte: „Wir haben dort viel Kraft getankt.“ Dr. Roland Timmel ging auf den Aufruf des Neustrelitzer Stadtvertreters Ralf Milbredt ein, eine Resolution an die Bundesregierung zu senden. Zur Ansage von Bürgermeister Andreas Grund, dass dies nicht seine Aufgabe sei sagte er: „Herr Grund sollte seinen Menschenverstand nutzen und die Nöte, Ängste und Forderungen der Bürger nach ,oben' durchreichen.“ „Seien sie nicht feige, machen sie es zu ihrer Aufgabe“, forderte er das Stadtoberhaupt auf.

Auch eine kleine Gegendemonstration fand am Marktplatzrand statt. Mit einer Friedenstaube auf einer Fahne und einem Schild mit der Aufschrift, „Herr Putin, beenden sie diesen Krieg“, waren auch Barbara Lange und Pitt Venhern dabei. Sie distanzieren sich von den Montagsdemonstranten, da von denen die rechtsstaatliche Demokratie abgelehnt werde und es an konstruktiver Kritik fehle.