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Laden in Neubrandenburg

Thor-Steinar-Proteste machen Nachbarn zu schaffen

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Neben friedlichen Protesten gegen den Thor-Steinar-Laden in Neubrandenburgs Innenstadt kommt es auch zu nächtlicher Randale. Darunter leiden vor allem die Bewohner des Hauses.
Veröffentlicht:19.04.2019, 06:32

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Der Unmut über das Bekleidungsgeschäft in der Stargarder Straße, das vor allem mit der in der rechten Szene beliebten Marke Thor Steinar wirbt, macht auch vor den Mietern des Hauses nicht Halt. Während sie sich mit den regelmäßigen Protestaktionen arrangieren, sind sie doch – wie ein Anwohner am Nordkurier-Lesertelefon berichtet – zunehmend verärgert über nächtliche Störungen.

„Was sich da abspielt, mindert unsere Lebensqualität und Sicherheit“, sagt der Hausbewohner, als er von Flaschenwürfen, Farbattacken, Feuerwerkskörpern und abgekipptem Müll berichtet. Sämtliche Wohnungs- und Gewerbemieter hätten unter den Vorfällen und der Verschandlung der Fassade zu leiden.

Einwände gegen Denkmalschutz abgewiesen

„Unbegreiflich“ finden die Mieter, dass die Hausverwaltung auf Beschwerden nicht reagiert. Auch der Nordkurier hatte in den vergangenen Wochen mehrfach vergeblich versucht, mit der in Erfurt ansässigen Verwalterin in Kontakt zu treten.

Lange Zeit offen waren zudem denkmalschutzrechtliche Einwände: Bereits im Februar, kurz nach Eröffnung des Geschäfts, war moniert worden, dass eines der Sprossenfenster an dem Baudenkmal Altes Hotel mit Metalltafeln zugeklebt wurde. Für diese Installation sei jedoch unterdessen die Genehmigung erteilt worden, heißt es dazu aus dem Rathaus. Verstöße gegen denkmalrechtliche Vorgaben könnten nicht festgestellt werden.

Polizei hat Thor-Steinar-Laden im Blick

Von nächtlichen Vorfällen ist den Behörden bisher wenig bekannt. Die Polizei habe den Laden und die Umgebung im Rahmen der Streifentätigkeit im Blick. In der vergangenen Woche hatten Farbwürfe an die Fassade zu einem Schaden von rund 1000 Euro geführt; ermittelt wird gegen Unbekannt.

Wenn Randale beobachtet werde, seien die Zeugen gehalten, die Polizei zu informieren. Auch das Ordnungsamt werde über mögliche Vorkommnisse in Kenntnis gesetzt. Mit friedlichen Kundgebungen, initiiert vom Bündnis „Neubrandenburg nazifrei“, war seit der Eröffnung regelmäßig gegen das Geschäft protestiert worden.