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Advent

Rappelvoller Weihnachtsmarkt auf der Burg Klempenow

Klempenow / Lesedauer: 3 min

Viele Jahre schon organisieren Tine und Jochen Löber Märkte in der Burg Klempenow und drumherum. Nun suchen sie Nachfolger, die diese Arbeit übernehmen.
Veröffentlicht:08.12.2019, 15:41

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82 Märkte haben Jochen und Tine Löber samt Helfer seit 1990 an der Burg Klempenow organisiert. Der älteste mit seinen 29 Jahren ist der Jahrmarkt, der sommers stattfindet. Dann kommt der Appelmarkt im Herbst mit 27 Jahren. Den Adventsmarkt, der am Sonnabend wieder mehrere tausend Gäste anzog, gibt es mittlerweile auch schon seit einem Vierteljahrhundert.

Löbers, die in Alt Tellin ihre Töpferwerkstatt betreiben und zu den Aktivsten der ersten Stunde bei der Rettung der Burg Klempenow gehören, möchten die Organisation gern in jüngere Hände geben. „Wir sind beide über 60 und merken, dass die Kräfte langsam nachlassen. Deshalb suchen wir nach jungen Kunsthandwerkern, die mit diesem Thema vertraut sind.“ Das Problem: Auch im Kunsthandwerk gebe es wenig junge Leute, denen man Ideen ans Herz legen könne.

Dorf ist zugeparkt

Egal, zu welchem Markt der Verein Kultur-Transit-96 einlädt, das Burggelände ist immer rappelvoll. Die riesige Parkfläche an der Tollense ist immer zugeparkt und ebenso die Ränder der Dorfstraßen.

Schon dank der Düfte war zu erkennen, dass die Besucher wieder jede Menge Gutes für Leib und Seele erwarten durften. Und so zog die „Fressmeile“ mit ungewohnten, aber schmackhaften kulinarischen Köstlichkeiten die Neugierigen an. Sogar an die hungernden Vögel im Winter wurde gedacht und fertige Körbchen mit Futtermischungen zum Verkauf geboten.

„Hier ist alles handgemacht, fast alles ist aus der Region und eben kein industrieller Schrott“, beschreiben die Greifswalderinnen Elisabeth und Marten den besonderen Charakter des Adventsmarktes. Allein die Weihnachtsäpfel seien eine Pracht.

Marion und Rosalia, beide leben bei Anklam, sind bei mindestens zwei Märkten im Jahr dabei und somit Stammgäste. Sie zeigten sich vom Kunsthandwerk begeistert: „Alles hochwertig und sehr ansprechend.“

Doch nur geschaut wurde auf dem Markt nicht, es wurde auch ordentlich eingekauft. Fürs bevorstehende Weihnachtsfest oder um sich selbst eine Freude zu bereiten. Fündig wurde man immer: ob bei Keramik, Klamotten für drunter oder drüber, Korbgeflochtenem, Büchern, Schmuck, Seifen, Kerzen, Holzwaren oder bei den vielen herzhaften und süßen Waren.

„Die Atmosphäre ist immer gut”

Martin Schmidt ist auch mehrere Male beim Markttreiben dabei. Er ist einer von den 40 Kunsthandwerkern, die am Sonnabend in der Kulturscheune ihre Waren feilboten. Der Altkalener schätzt zwei Momente sehr: „Die Atmosphäre ist immer gut und ich finde es gut, dass man hier nicht mit Weihnachtsgedudel zugedröhnt wird.“ Schön sei es auch, dass das Publikum handwerkliche Arbeit noch schätze. Für Lothar Oertel-Baarmann ist der Klempenower Adventsmarkt der „schönste, den wir kennen. Es sind immer tolle Leute da und es gibt immer gute Musik.“ Seine Frau, Kerstin Baarmann, brachte unter anderem filigrane papierne Engelchen mit.

Der Neubrandenburger Thomas Steilen, er war mit einem großen Angebot an Keramik da, schaute sich um und meinte, dass wieder viele da seien, die den „Markt zu dem gemacht haben, was er heute ist.“ Er sei von Anfang an dabei und Klempenow sei immer noch was Besonderes.

Ein Klatzower bedauerte, dass es wieder zu viel Keramik und zu wenig Schnee gegeben habe – und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen. Im urigen Kaffee in der Burg ließ er es sich gut gehen. Bis dahin drangen die Klänge der keltischen Harfe und der Gesang von Blanka Münzburg nicht. Sie hatte sich vor dem Café niedergelassen und interpretierte am Feuer alte Weihnachtslieder. Mehr Besinnlichkeit als bei ihr konnte man auf dem Markt nirgends spüren.