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DDR-Plattenbau

Rathaus-Sanierung in Neubrandenburg wird nochmal teurer

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Bei Planungsbeginn waren die Kosten auf 14,5 Millionen Euro geschätzt worden. Zum Baubeginn hatte die Stadt mit mehr als 18 Millionen Euro gerechnet.
Veröffentlicht:21.03.2022, 17:46
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Zusätzliche Brandschutzauflagen verzögern die Sanierung des Neubrandenburger Rathauses, die zugleich auch nochmal eine Million Euro teurer wird. Die Sanierung des achtgeschossigen Plattenbaus, der zu DDR-Zeiten auch „Kreml” genannt wurde, soll nun insgesamt 21,2 Millionen Euro kosten, wie Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) am Montag sagte.

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Bei Planungsbeginn waren die Kosten auf 14,5 Millionen Euro geschätzt worden. Zum Baubeginn 2019 hatte die Stadt mit mehr als 18 Millionen Euro gerechnet. Wegen der Brandschutzprobleme müssen nachträglich fast 50 mehrflügelige Flurtüren erneuert werden.

Das riesige Haus gegenüber der Altstadt war Mitte der 1960er Jahre als Sitz der Bezirksleitung der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) und des Rates des Bezirkes Neubrandenburg erbaut worden. „Es war damals ein absolutistischer Machtpalast”, erklärte Witt. Dazu gehört auch ein sozialistisches Wandbild im Inneren des Gebäudes, das verhüllt wurde und inzwischen in Teilen wieder freigelegt wurde und unter Denkmalschutz steht.

Nach dem Mauerfall war das Rathaus dort eingezogen. Mit der „energetischen Sanierung” soll aus dem Plattenbau ein „Bürgerhaus” werden. Die Verwaltung der drittgrößten Stadt im Nordosten soll bis Anfang 2023 wieder einziehen, ein Jahr später als zuletzt gedacht.

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Gründe für die Kostensteigerungen sind etwa höhere Aufwendungen für Fenster und Fassaden, was an gestiegenen Materialpreisen liegt. Als Blickfang dient eine vorrangig weiß und ein wenig rot gehaltene Fassade aus einer speziellem Metall-Glas-Konstruktion mit fast 900 Fenstern. In der Fassade wurde eine nächtliche Beleuchtung verbaut, was ein Beirat beschlossen hatte. Zu den Problemen gehörte, dass der lange Bau im Süden acht Zentimeter höher ist als im Norden. Zwei Drittel der Kosten trägt das Land MV.