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Rekord! So oft musste die Neubrandenburger Feuerwehr ausrücken

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Es ist ein Zehn-Jahres-Hoch, obwohl es keine Brandserie gegeben hat: 2021 war ein einsatzreiches Jahr für die Neubrandenburger Feuerwehr. Woran lag das und was muss besser werden?
Veröffentlicht:13.06.2022, 06:10

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Von Brandstiftungsserien ist die Neubrandenburger Feuerwehr 2021 zwar verschont geblieben. Doch ein ruhiges Jahr war es für die Kameraden nicht, wie aus dem Jahresbericht hervorgeht: 1263 Mal wurden sie insgesamt alarmiert, davon 404 Mal zu Brandeinsätzen. Damit ist im Vergleich zu den vergangenen Jahren ein Anstieg zu verzeichnen. „2021 war das einsatzreichste Jahr des vergangenen Jahrzehnts”, sagte Berufsfeuerwehr-Chef Frank Bühring.

Feuerwehr brauchte teilweise zu lange zum Einsatzort

Neben den Bränden gab es 816 technische Hilfeleistungen, 4 Gefahrguteinsätze und 3 Wassernotfälle, wie der städtische Abteilungsleiter bei der jüngsten Stadtvertretersitzung darlegte. Wider Erwarten sei die bloße Anzahl der Einsätze hoch gewesen – doch sei es nicht zu so verheerenden Bränden gekommen wie in diesem Jahr. „Ein alles überschattendes Ereignis wie jetzt die Bootsschuppenbrände gab es 2021 nicht”, sagte Bühring.

Niedriger als in den vergangenen Jahren war hingegen der sogenannte Erreichungsgrad, der 2021 bei 86,74 Prozent lag. „Das hatte seine Ursache in den Baumaßnahmen Ziegelbergstraße und Pferdemarkt. Durch die Umleitungen kamen längere Anfahrtswege zustande”, erklärte Bühring. Der Erreichungsgrad ist der prozentuale Anteil an Einsätzen, bei dem die Hilfsfrist eingehalten werden konnte. In Mecklenburg-Vorpommern ist die Zeit zwischen Alarmierung und Eintreffen auf in der Regel zehn Minuten festgelegt. Die Neubrandenburger Feuerwehr brauchte im Durchschnitt sieben Minuten und sechs Sekunden, um ihr Ziel zu erreichen. „Damit wurden die Qualitätskriterien deutlich eingehalten”, sagte Bühring.

Mehr als 200 Menschen das Leben gerettet

Durch technische Hilfeleistungen hat die Feuerwehr 2021 laut Bühring 221 Menschen das Leben gerettet. Der Großteil der Einsätze seien Notfalltüröffnungen und Unterstützungen des Rettungsdienstes gewesen. Dabei sei die gesunkene Selbsthilfe- und Selbstrettungsfähigkeit alter Menschen deutlich geworden. „Oftmals mussten Wohnungen geöffnet werden, weil die Bewohnerinnen und Bewohner gestürzt waren und um Hilfe riefen”, erläuterte der Feuerwehr-Chef.

Die Corona-bedingten Krankheitsfälle hielten sich im vergangenen Jahr bei der Feuerwehr in Grenzen. Insgesamt war der Krankheitsausfall im Vergleich zu 2020 rückläufig: Betrug der Ausfall im Vorjahr noch knapp 12 Prozent, so lag die Quote 2021 bei 9,2 Prozent. „Hier zeigte sich die Wirkung der Hygienemaßnahmen und des strengen Infektionsschutzmanagements”, sagte Neubrandenburgs oberster Feuerwehrmann.

Leistungsniveau nimmt deutlich ab

Auch die Personalsituation der Freiwilligen Feuerwehr war während der Stadtvertretersitzung Thema. Laut Bühring sei der Mitgliederbestand im Erwachsenenbereich wie auch bei den Jugendlichen stabil. Auch bewerben sich bei der Berufsfeuerwehr zahlenmäßig noch genug Leute – doch die Bewerberzahl wie auch das Leistungsniveau gingen deutlich zurück. Dies lasse teilweise „zu wünschen übrig”.

In Neubrandenburg sind derzeit 21 Berufs-Feuerwehrleute im Hauptamt beschäftigt. „Die stehen für die Sicherheit unserer Stadt ein”, sagte der Abteilungsleiter Brandschutz und Rettungsdienst. Das solle auch in Zukunft so bleiben. „Wir werden alles tun, um unserem Slogan – schnell, sicher und zuverlässig – gerecht zu werden.”