StartseiteRegionalNeubrandenburgSo soll das Krumme Haus auf der Burg Stargard einmal aussehen

Sanierung einer Ruine

So soll das Krumme Haus auf der Burg Stargard einmal aussehen

Burg Stargard / Lesedauer: 3 min

Seit Brandstifter ihm dem Garaus machten, ist das „Rückgrat“ der Burg Stargard eine Ruine. Um das zu ändern, fehlt es noch am Geld – nicht aber an Plänen.
Veröffentlicht:19.03.2019, 09:23

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Wann es soweit sein wird, vermag heute noch niemand zu sagen. Was es kosten wird, ist ebenfalls noch nicht recht absehbar. Aber wie es eines Tages aussehen wird, das restaurierte Krumme Haus auf der Burg Stargard – da nehmen die Planungen zusehends Gestalt an.

Es soll seinen Rang als „Rückgrat“ des Burghofes zurückbekommen, sagt Stephan Golombek vom Berliner Planungsbüro Axel Seemann, das basierend auf dem Entwurf des Burg Stargarder Architekten Jens Bergmann an den Visionen arbeitet. Mit der aktuellen Version der „Arge Bergmann Seemann“ haben sich gerade die Stadtvertreter im Stadtentwicklungsausschuss befasst.

Saal für bis zu 160 Menschen geplant

Fast 100 Jahre ist es her, dass Brandstiftung das Krumme Haus, dessen älteste Mauern aus dem 13. Jahrhundert stammen, zur Ruine zerfallen ließ; mehr als zehn Jahre ist auch schon wieder her, dass Burg Stargarder Musikenthusiasten hier Folk- und Blueskonzerte organisierten. Wegen „Baufälligkeit und fehlender Investitionen“ konnte das Gebäude danach nicht mehr richtig genutzt werden, bedauert der Burgverein.

Hoch sind daher nun die Erwartungen an die Sanierung: Einen Veranstaltungsbereich für städtische Anlässe wie auch für Vermietungen sowie einen musealen Bereich nennt Bürgermeister Tilo Lorenz als „wesentliche Nutzungsinhalte“. Mit einem Saal für bis zu 160 Personen sowie 300 Quadratmetern für ein Museum nimmt der Entwurf diese Anforderungen auf.

Zugleich geht es darum, mit der äußeren Form des Baukörpers die historische Anmutung wieder herzustellen. War vor 1250 zunächst der linke Flügel als Wohnturm mit fast quadratischem Grundriss erbaut worden, erfolgte noch im selben Jahrhundert die Erweiterung auf etwa den heutigen Grundriss. Das dritte Geschoss kam erst im 18. Jahrhundert hinzu. Stuben und Kammern, Hofküche und Tanzsaal, aber auch Archiv, Gericht und Gerichtslaube beherbergte das Bauwerk, dessen bis zu vier Meter starke Außenmauer zugleich die Ringmauer der Hauptburg bildet – daher der gekrümmte Verlauf.

Anträge auf Fördergelder bis Jahresende

Als prägend beschreibt Golombek vor allem das markante Satteldach, das bei der Sanierung wieder entstehen soll, um die unschöne Lücke in der Oberburg zu schließen. Die Dachschräge werde durch speziell geformte Ziegel gebildet und mit eingelassenen Regenrinnen versehen, um das Mauerwerk zu schützen. „Die einstige Höhe wird nicht ganz zu erreichen sein, aber wir wollen die Form adaptieren“, erklärt der Planer.

Insgesamt stelle der Bau die Experten vor hohe lüftungs-, brandschutz- und heizungstechnische Herausforderungen, bekennt der Planer. Bürgermeister Lorenz indessen schätzt die moderne Anmutung und die Wirkung, das neue Gebäude klar von den alten Mauerresten der Ruine abzuheben. Bis zum Jahresende hoffen die Burg Stargarder die nötigen Fördermittelanträge auf den Weg bringen zu können.