Konto geknackt
Spur führt bis nach Oberbayern
Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min
Eine 31-jährige Neubrandenburgerin ist in den vergangenen Tagen zum Opfer geworden, Fremde haben ihre persönlichen Bankdaten im Internet ausgespäht. Die Frau bemerkte, dass ihr PayPal-Konto aufgrund einer unrechtmäßigen Bestellung eines Handys mit einem Betrag von 799 Euro belastet wurde. Zusätzlich erhielt die Geschädigte von einem Versandhandel eine Benachrichtigung, dass sich das Handy auf dem Weg befindet. Als Lieferadresse war eine Adresse im oberbayerischen Neuburg an der Donau angegeben.
Die Geschädigte zögerte nicht lange und benachrichtigte umgehend den PayPal-Käuferschutz, stornierte die unrechtmäßige Bestellung, versuchte die Auslieferung zu stoppen und ging zur Polizei. Während der Anzeigenaufnahme stellte sich heraus, dass die Frau Opfer einer sogenannten Phishing-Mail wurde. Sie hatte auf einen Link geklickt, bei dem angeblich ihr PayPal-Konto aktualisiert werden sollte. Doch die eingegebenen Daten auf der gefälschten Webseite landeten bei Betrügern.
Der Kripo gelang es innerhalb weniger Stunden im Zusammenwirken mit der Polizei Neuburg Kontakt zum Paketdienst aufzunehmen. Der Lieferant brachte das Paket anschließend nicht zum Empfänger, sondern gleich zur Polizei. An der Empfängeradresse konnte ein Ehepaar im Alter von 23 und 25 Jahren angetroffen werden, die einer Nebenbeschäftigung nachgingen. Sie erhielten per Handy Anweisungen zum Annehmen, Umadressieren und Weiterverschicken von Paketen vorzugsweise nach Russland, Litauen und Finnland. In den folgenden Tagen erreichten die Eheleute weitere Pakete, die sie in der beschriebenen Form bearbeiten sollten. Diese Pakete wurden jedoch bei der Polizei abgegeben. Der Tatverdacht wegen Computerbetrug, Ausspähen von Daten und Geldwäsche richtet sich nunmehr gegen das Ehepaar. Die Kripo ermittelt weiter.