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Sanierung bis Juli abgeschlossen

Stadt sucht für zwei ihrer Tore neue Ideen

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Das Treptower Tor ist von außen keine Baustelle mehr, aber innen sind noch einige Arbeiten zu erledigen. Und in der Frage, was danach passiert, setzt die Stadt erst mal auf eine Zwischenlösung. Die steht auch für ein anderes Tor an.
Veröffentlicht:12.06.2018, 06:06

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Bevor die Zukunft der Treptower Tores zur Sprache kommt, kann man sich erst mal über die Gegenwart freuen. Denn alle Schutzplanen und Baugerüste sind weg, das höchste der vier Neubrandenburger Stadttore sieht von außen nicht mehr nach Baustelle aus. Innen ist aber noch längst nicht wieder alles „wie früher“, einige Restarbeiten im Rahmen der Sanierung sind noch zu erledigen, erklärt Torsten Eilrich von der Kommunalen Entwicklungsgesellschaft (KEG), die alle Bauvorhaben im Sanierungsgebiet Altstadt koordiniert. Die Trockenbauer müssen noch ran, auch an der Elektrik muss noch gearbeitet werden. „Aber im Juli werden wir fertig“, gibt er sich optimistisch.

Und dann? „Wir stehen vor einer schwierigen Aufgabe“, erklärt Neubrandenburgs Oberbürgermeister Silvio Witt. Zum einen entspreche die im Tor gezeigte Ausstellung für Ur- und Frühgeschichte konzeptionell nicht mehr dem Standard, wie ihn Museumsbesucher heute erwarten würden. „Wir haben derzeit aber keine Mittel, die Präsentation zu überarbeiten und so modern zu gestalten, wie es beispielsweise im Franziskanerkloster der Fall ist.“ Und zum zweiten sei das Treptower Tor nicht einmal barrierearm. Der Zugang zu den einzelnen Etagen sei nur über eine enge Treppe möglich. „Das stellt uns bei jeder öffentlichen Nutzung des Tores vor große Herausforderungen.“

Aber die vier Tore seien Wahrzeichen der Stadt und sollten nicht leer stehen, so Witt. Deshalb setze die Stadt im Treptower Tor, das rund ein Jahr lang für etwa eine halbe Million Euro saniert wurde, zunächst weiter auf eine museale Nutzung. Die bisher dort präsentierte Ausstellung für Ur- und Frühgeschichte werde im Rahmen der Gegebenheiten wieder aufgebaut. Das Dachgeschoss, in dem bisher die Suche nach Rethra thematisiert wurde, steht allerdings nicht mehr zur Verfügung. Und auch bei den Öffnungszeiten und dem personellen Aufwand sucht die Stadt nach neuen Wegen. Man habe mit dem Fangelturm ein gutes Beispiel, wie möglicherweise Anlieger die „Schlüsselgewalt“ übernehmen und damit den Zugang zu einem Gebäude gewährleisten könnten, sagte der Rathaus-Chef.

Parallel zur begrenzten Wiederherstellung der Ausstellung wolle man prüfen, welcher Aufwand nötig sei, um einen besseren Zugang zu ermöglichen und Barrieren abzubauen. Und auch andere, „museumsnahe Nutzungen“ sollen geprüft werden. Das werde jedoch eine gewisse Zeit dauern, sagte Witt und setzte eine Perspektive von fünf Jahren an.

Auch an anderen Toren wird gebaut

Die Stadt richte ihr Augenmerk in nächster Zeit aber auch auf Baustellen an anderen Toren. So sollen noch in diesem Jahr Arbeiten an der Außenhülle des Stargarder Tors starten. „Wir werden aber auch Mittel für eine grundhafte Sanierung beantragen“. Auch hier werde sich die Stadt Gedanken über die weitere Nutzung machen, denn die Nutzerin der Wohnung im Vortor sei jetzt aus gesundheitlichen Gründen ausgezogen. Auch dort wolle man aber keinen Leerstand und sei deshalb an einer Zwischennutzung, zum Beispiel als Ferienwohnung, interessiert. Für das Friedländer Tor sei jetzt die Fördermittelzusage für den Ausbau des Haupttores eingetroffen. Die Räume dort sollen nach Ende der Arbeiten komplett vom städtischen Standesamt genutzt werden. Das Neue Tor als Sitz der Fritz-Reuter-Gesellschaft sei von den vier Neubrandenburger Wahrzeichen derzeit die kleinste „Baustelle“, komplettierte Witt seine Aufzählung.