StartseiteRegionalNeubrandenburg„Thor Steinar“-Laden in Neubrandenburg legt Berufung ein

Räumungs-Urteil

„Thor Steinar“-Laden in Neubrandenburg legt Berufung ein

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Das Landgericht Neubrandenburg hatte entschieden, dass der „Thor Steinar“-Laden geräumt werden muss. Der Betreiber des Ladens möchte gegen dieses Urteil vorgehen.
Veröffentlicht:19.05.2020, 09:14
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Der Rechtsstreit um die Räumung eines „Thor Steinar“-Ladens in Neubrandenburg geht ans Oberlandesgericht Mecklenburg-Vorpommern in Rostock. Wie ein Sprecher des Landgerichts Neubrandenburg am Dienstag erklärte, haben die Ladenbetreiber Berufung gegen das Urteil von Anfang März eingelegt. Wann mit einer Entscheidung darüber zu rechnen ist, sei noch nicht abzusehen.

Das Landgericht hatte zuvor entschieden, dass die Skytec Outlets GmbH mit Sitz in Mittenwalde (Brandenburg) als Geschäftsbetreiber den Laden im Stadtzentrum räumen muss. Beide Seiten hatten nach der Zustellung des schriftlichen Urteils einen Monat Zeit, um über eine Berufung beim Oberlandesgericht zu entscheiden.

Proteste gegen den Laden

Die Vermieterin hatte gegen die Betreiber geklagt, weil sie sich über die Verkaufsabsichten vor allem in Bezug auf die Marke „Thor Steinar“ „arglistig getäuscht“ sah. Dem folgte das Gericht. Die Modemarke gilt vor allem in der rechtsextremen Szene als beliebt. Nach Ladenöffnung im Januar 2019 hatte es Proteste von Mitgliedern linker Gruppen gegeben – fast immer von Polizei begleitet. Im Januar 2020 war es zu einer „Farbbombenattacke“ auf die Fassade gekommen.

Wenige Meter weiter im gleichen Straßenzug liegen mehrere Büros der CDU, auch das Wahlkreisbüro des Innenministers des Landes, Lorenz Caffier. Der Neubrandenburger Laden hatte im März coronabedingt geschlossen, seine Kunden aber seit dem 20. April wieder begrüßt. Um Läden mit dieser Bekleidungsmarke gab es immer wieder Streit, unter anderem in Rostock, Hannover und Berlin.