StartseiteRegionalNeubrandenburgTödlicher Schuss von Polizist war Notwehr

Einbruch in Neubrandenburg

Tödlicher Schuss von Polizist war Notwehr

Schwerin/Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Der tödliche Schuss auf einen 27-jährigen Einbrecher in Neubrandenburg hat für den Polizisten kein Nachspiel. Die Staatsanwaltschaft stellte die Ermittlungen ein.
Veröffentlicht:26.04.2018, 14:34

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Die Staatsanwaltschaft hat die Ermittlungen gegen einen Polizisten nach dem tödlichen Schuss bei einem Imbiss-Einbruch in Neubrandenburg eingestellt. Der Einsatz der Schusswaffe sei im Rahmen des Notwehrrechts erfolgt, teilte die Neubrandenburger Staatsanwaltschaft am Mittwoch mit. „Unter Beachtung der rechtlichen Vorgaben war daher der Schusswaffeneinsatz gerechtfertigt, so dass die Ermittlungen einzustellen waren”, sagte Oberstaatsanwalt Gerd Zeisler.

Polizist mit Reizgas besprüht

Vor dem tödlichen Schuss hatte der 27-Jährige den Beamten aus kurzer Entfernung mit Reizgas ins Gesicht gesprüht, wie die Ermittlungen ergaben. Der Polizist wurde dabei verletzt. Der Beamte schoss daraufhin und traf den Mann in den Oberkörper. Er starb trotz medizinischer Sofortmaßnahmen kurze Zeit später.

Die Polizei nahm bei dem Einsatz am 1. März in der Neubrandenburger Oststadt zwei weitere mutmaßliche Einbrecher fest. Sie sitzen wegen des Verdachts auf räuberischen Diebstahl in Untersuchungshaft. Bei ihnen wurden 30.000 Euro gefunden, die sie beim Einbruch in das Ladenbistro erbeutet hatten.

Polizeibekannter Berliner Familienclan

Zwei der drei mutmaßlichen Täter sollen einem polizeibekannten Berliner Familienclan angehören. Aus dessen Umfeld wurden auch Drohungen gegen den Schützen laut, der daraufhin Polizeischutz erhielt.

Der Fall mutmaßlicher Clan-Kriminalität in Mecklenburg-Vorpommern hatte bundesweit für Aufsehen gesorgt und den Schweriner Landtag beschäftigt, auch weil Berliner Angehörige der Großfamilie auf dem Neubrandenburger Polizeihauptrevier Beamte bedrängt hatten und Auskunft über den Getöteten verlangt hatten. Erst nachdem Platzverweise ausgesprochen wurden, kehrte Ruhe ein.