StartseiteRegionalNeubrandenburgTrucker sorgen wegen Döner für Verkehrschaos

Hunger im Halteverbot

Trucker sorgen wegen Döner für Verkehrschaos

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Dass hungrige Kraftfahrer die Lindenstraße in Neubrandenburg blockieren, kommt immer wieder vor. Die Beschwerde einer Augenzeugin hat nun Konsequenzen.
Veröffentlicht:22.01.2020, 10:18

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Nicht nur der Stadtbusfahrer der Linie 2 hat ein Problem, als er aus der Kirschenallee auf die Lindenstraße einbiegt: Kurz hinter der Einmündung gegenüber dem Interimsrathaus stehen da auf der rechten Fahrspur hintereinander zwei Lkw, deren Fahrer sich am gelben Imbissstand gerade einen Mittags-Döner geholt haben. Wer aus Richtung Augustabad oder auf der abbiegenden Hauptstraße die Kirschenallee herabkommt, muss sehen, wie er da – vorsichtigst den Gegenverkehr auslotend – vorbeikommt.

Mehr lesen: Das sagen die Nordkurier-Leser zu dem Fall. In unserer Umfrage können Sie außerdem abstimmen, ob man für die hungrigen Trucker ein Auge zudrücken sollte - oder nicht.

„Da kann man nur von Glück reden, dass nichts passiert ist, nicht mal, als die Busse diesen sehr einseitigen Weg kreuzten“, merkt Augenzeugin Christiane David an – zumal der hintere Laster nicht einmal die Warnblinkanlage eingeschaltet habe. Sicher, der angrenzende Supermarkt-Parkplatz ist nicht eben für Lkw ausgelegt; ganz zu schweigen von den raren Besucherparkplätzen des Ausweichrathauses auf der anderen Straßenseite.

Halteverbotsschilder bis Ende Februar

Die viel befahrene Straße zu blockieren, dürfte jedoch kaum eine sinnvolle Alternative sein. Darauf angesprochen, habe einer der Fahrer lediglich darauf verwiesen, dass der Fünf-Meter-Abstand zur Kurve ja schließlich eingehalten sei – so schildert Christiane David ihr Erlebnis. Nicht nur gegenüber dem Nordkurier, sondern auch in einem Schreiben an das Unternehmen, zu dem die Fahrzeuge gehören, machte sie ihrem Ärger Luft.

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Die Beschwerde sei in der Logistik sofort ausgewertet worden, betont die Geschäftsführung auf Nordkurier-Nachfrage. Verstöße gegen die Verkehrsregeln würden nicht geduldet. Die Fahrer und Fahrerinnen seien nochmals über Park- und Halteverbote belehrt worden. Dass sie sich daran halten, darauf legt die Unternehmensleitung großen Wert und widerspricht bei der Gelegenheit auch dem Eindruck der Passantin, der angesprochene Fahrer habe sich im Ton vergriffen. Er habe lediglich noch schnell seinen Imbiss aufessen wollen.

Dass der Mittagshunger von Kraftfahrern zu Verkehrsbehinderungen führt, ist indessen kein Einzelfall. In der Stadtverwaltung – deren Verkehrsbehörde und Ordnungsamt übrigens während der Sanierung des Rathauses just an der Lindenstraße, quasi in Sichtweite des Dönerstands untergebracht sind – sei das Problem bekannt, bestätigt Sprecherin Anett Seidel. Für die Aufstellung von Halteverbotsschildern, wie sie auch Christiane David vorschlug, sei bereits eine verkehrsrechtliche Anordnung erlassen worden. „Bis Ende Februar sollen vor dem Abzweig Kirschenallee in der Lindenstraße die Schilder aufgestellt werden“, kündigt Anett Seidel an. Zudem nehme die Verwaltung entsprechende Hinweise „immer wieder dankend entgegen“.