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Bauvorhaben

Verbindungsbrücke in Altentreptow kommt vorerst nicht

Altentreptow / Lesedauer: 2 min

Die Fördermittel waren schon bewilligt, um den Bau einer Brücke, die über den Stadtgraben in der Mauerstraße bis zum Klosterberg führt, realisieren zu können. Doch dann kam es anders.
Veröffentlicht:28.10.2021, 12:00

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Die Verwaltung hatte schon gar nicht mehr damit gerechnet, dass es für die lange geplante Verbindungsbrücke zwischen der Innenstadt und dem Klosterberg doch noch finanzielle Unterstützung aus dem Leader-Programm geben könnte. Denn eigentlich war das Vorhaben bei der Jury-Entscheidung der Lokalen Aktionsgruppe „Demminer Land“ (LAG) in der Kategorie „Lebensqualität im demografischen Wandel“ 2019 auf Rang 17 und damit auf dem letzten Platz aller zur Bewertung eingereichter Projekte gelandet. Aber die Stadt blieb dran und bekam Ende des vergangenen Jahres letztlich die überraschende Zusage der Bewilligungsbehörde, dem Staatlichen Amt für Landwirtschaft und Umwelt (StALU), über eine 80-prozentige Förderung, um den Bau in diesem Jahr endlich in Angriff nehmen zu können (der Nordkurier berichtete).

Nach der ursprünglichen Schätzung sollte die barrierefreie Anbindung rund 30.000 Euro kosten, wofür die Stadt nach Entscheidung der Stadtvertretung knapp 6000 Euro an Eigenmitteln aus dem Haushalt bereitstellte. Das benötigte Geld ist also offensichtlich da. „Deswegen verstehe ich nicht, warum sich bislang nichts getan hat. 2021 ist fast rum und noch immer keine Brücke in Sicht. Das ist wirklich sehr schade“, machte eine Altentreptowerin ihrem Ärger am Lesertelefon Luft.

Ausgereichte Leader-Mittel wieder zurückgegeben

Wie der Nordkurier auf Anfrage von der ersten Stadträtin Silvana Knebler erfuhr, seien die ausgereichten Leader-Mittel mittlerweile wieder zurückgeben worden, weil die Brücke um ein Vielfaches teurer geworden wäre, als ursprünglich gedacht. Bei einer Statikprüfung sei ein Sachverständiger zu dem Schluss gekommen, dass die Brücke in der kostensparenden Bauweise, in der sie geplant war, laut den Vorgaben der zuständigen Verkehrsbehörde nicht mehr zulässig sei. „Es werden neue statische Nachweise und Anforderungen verlangt, wodurch die Brückenkonstruktion nach der jüngsten Schätzung um die 100 000 Euro kosten würde. Eine Summe, die sich weder mit den zur Verfügung gestellten Fördermitteln noch aus der Stadtkasse stemmen lässt“, stellte die Fachgebietsleiterin für Bauverwaltung im Rathaus, Hendrikje Kmietzyk klar.

Ganz vom Tisch sei die angedachte Überführung deshalb allerdings nicht. Die Verwaltung habe sich vorgenommen, demnächst nach anderen Lösungsmöglichkeiten zu suchen, die finanzierbar wären, versicherte Kmietzyk. Inwieweit dafür erneut auf Fördertöpfe zurückgegriffen werden kann, bleibt abzuwarten. Gerade die Bewohner des Altenpflegeheims am Klosterberg und deren Angehörige würde es sicherlich freuen, wenn es mit dem Vorhaben doch noch klappt. Wann es genau soweit sein wird, steht angesichts der angespannten Haushaltslage der Stadt Altentreptow jedoch in den Sternen.