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Stadtwerke Neubrandenburg

Verbraucherzentrale rät Kunden zur Kündigung

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Im Zuge der Corona-Pandemie schicken die Neubrandenburger Stadtwerke keine Techniker zu ihren Neukunden. Die Verbraucherzentrale ist irritiert – und verweist auf andere Unternehmen.
Veröffentlicht:16.01.2021, 11:14

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Die Verbraucherschutzzentrale Neubrandenburg kritisiert, dass die Stadtwerke derzeit keine Techniker bei Neukunden losschicken, um deren Internetanschluss freizuschalten. Nicht nur Neukunden seien durch diese Maßnahmen betroffen, sondern auch bestehende Kunden, die bei einem Umzug ihren Internetanschluss mitnehmen möchten, erklärt Aileen Rohde, die Leiterin der Verbraucherschutzzentrale Neubrandenburg.

Andere Anbieter schicken Techniker

Wenn bei einem Umzug in der neuen Wohnung kein freier Internetanschluss ist, werden die bestehenden Kunden wie Neukunden behandelt und müssen ebenfalls lange warten, bis ein Techniker kommt, um den Internetanschluss freizuschalten. Das kann zum Beispiel passieren, wenn der Vormieter den Internetanschluss gekappt hat, oder die Wohnung neu entstanden ist und noch gar keinen Anschluss hat. Die Stadtwerke kündigten wegen der Corona-Pandemie an, vorerst keine Techniker zu Kunden schicken zu wollen.

Für Aileen Rohde ist das unverständlich: „Andere Anbieter wie die Telekom oder Vodafone schicken auch Mitarbeiter los. Mit den Abstandsregeln und dem Tragen einer Maske kann man sich schützen. Außerdem sind Kommunikationstechniken als systemrelevant eingestuft. Es gibt also keinen Grund, weshalb sie nicht arbeiten sollten.“

Betroffenen Kunden rät sie, ihrem Anbieter eine Frist von zwei Wochen zu setzen, um der Vertragsleistung hinterherzukommen. Sollte dann noch immer kein Techniker den Anschluss gelegt haben, können Kunden von ihrem Sonderkündigungsrecht Gebrauch machen. „Die Corona-Lage rechtfertigt nicht, dass kein Techniker kommt, um die Anschlüsse freizuschalten“, erläutert die Verbraucherschützerin.

Online-Angebot „irreführend”

Ebenfalls ist sie über das Online-Angebot der Stadtwerke verärgert. Wenn man sich als Neukunde registriert und den Verfügbarkeitscheck für seine Adresse besteht, wird man nirgends darauf hingewiesen, dass kein Techniker kommt, um das Internet auch freizugeben. „Die Anmeldung passt und der Kunde erwartet, dass die Leistung dann auch erbracht wird. Dass man nicht darauf hinweist, finde ich irreführend“, sagt Aileen Rohde.