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Arbeitsrechtsverfahren

Verhandlungen gegen Kündigungen beim "Lila Bäcker" beginnen

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Am Dienstag wurden am Arbeitsgericht Stralsund, Kammer Neubrandenburg, über die ersten Kündigungsschutzklagen von ehemaligen "Lila Bäcker"-Angestellten verhandelt. Weitere Verhandlungen folgen im November.
Veröffentlicht:16.10.2018, 10:43

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Die klageführenden Mitarbeiter des in Pasewalk sitzenden Unternehmens "Unser Heimatbäcker" hatten im Frühjahr die Kündigungen erhalten – insgesamt traf es 255 Arbeitskräfte. Bei dem Arbeitsgericht Stralsund, Kammer Neubrandenburg, gingen gegen die Entlassung Klagen ein. Sieben Fälle werden seit Dienstag verhandelt. Die Verfahren können mit einem Urteil, aber auch mit Vergleichen enden. Mögliche sind ebenfalls Verfahrenseinstellungen, teilte auf Nachfrage der Direktor des Arbeitsgerichtes Stralsund, Rainer Rückert, mit.  Resultate würden noch nicht vorliegen, sagte er am Nachmittag. Die Kammer verhandele noch.

Sieben weitere Klagen werden laut Rückert am Stralsunder Arbeitsgericht, Standort Neubrandenburg, ab dem 14. Nobember verhandelt. Ursprünglich habe es 35 Verfahren gegeben. Einige wurden mit einem Vergleich, andere mit der Rücknahme der Klage beendet.

Die „Lila Bäcker”-Angestellten in Pasewalk und an den weiteren Produktionsstandorten waren im Frühjahr entlassen worden. Wegen erheblicher Verluste musste die Firma umstrukturiert werden. Die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hatte den entlassenen Mitarbeitern zu den Klagen gegen den Rauswurf geraten. Der Verband begründete seinen Rat mit einer fehlenden Sozialauswahl.

Laut offiziellen Angaben betreibt die Kette knapp 400 Filialen in Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Berlin. Das zu den bundesweite fünf großen Bäcker-Betrieben zählende Unternehmen kämpft  seit mehreren Jahren mit zahlreichen Rückschlägen. Laut Informationen von NDR 1 Radio MV lag bereits im Mai eine Landesbürgschaft, was für eine schwere finanzielle Schieflage spricht. Weiterhin heißt es, dass das Unternehmen allein in den Jahren 2014 bis 2016 einen Verlust von circa 20 Millionen Euro eingefahren habe. Vor diesem Hintergrund wurde das Unternehmen umstrukturiert.