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Vom Buchhandel zur Blutspende

Neubrandenburg / Lesedauer: 2 min

Sie sind in der Corona-Krise für Neubrandenburger und Leute aus dem Umland da; halten alles am Laufen. Sie sind Helferhelden. So wie Christina Kissling.
Veröffentlicht:08.04.2020, 07:47

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Wer in Neubrandenburg sein Blut spenden möchte, muss zunächst an ihr vorbei. Christina Kissling vom Blutspendedienst des Deutschen Roten Kreuzes sitzt in Neubrandenburg durch Plexiglasscheibe und Maske geschützt am Empfang – Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus. „Die größte Herausforderung ist es, den Sicherheitsabstand einzuhalten”, sagt sie. So kämen gerade viele Arbeitnehmer in größeren Kollegengruppen.

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Viele Blutspender sind verunsichert

Zudem habe sie mit einem erhöhten Anrufaufkommen zu tun. Viele Spender seien verunsichert, ob sie noch kommen dürfen, sagt Kissling. Ohne die organisatorische Arbeit von ihr und ihren Kollegen wäre ein reibungsloser Ablauf bei der so wichtigen Spende nicht möglich. Dabei kommt die 39-Jährige beruflich aus einer ganz anderen Ecke. „Ich bin eigentlich gelernte Buchhändlerin”, erzählt sie.

Aus logistischen Gründen wagte sie erst kürzlich den beruflichen Neuanfang in Neubrandenburg – da kam es gerade recht, dass der DRK-Blutspendedienst wegen seiner neuen Öffnungszeiten das Personal aufstockte. Seit Januar pendelt Christina Kissling – selbst Plasma-Spenderin – von Penzlin zur Arbeit nach Neubrandenburg. Nur wenige Wochen habe sie erleben können, wie der „Normal-Betrieb” aussehen kann, erinnert sie sich. Dann beschränkten die Maßnahmen zur Verhinderung der Ausbreitung des Coronavirus mehr und mehr den Alltag. Für den Neubrandenburger Blutspendedienst ergab das eine beachtliche Zahl an Neuspendern.

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Solidarität der Neuspender

Diese wiederum bescherten Christina Kissling und ihren Kollegen ein erhöhtes Arbeitsaufkommen. Sowohl in Neubrandenburg als auch auf den Außenterminen. „Gerade dort ist immer viel los”, weiß sie. Ein Grund zu klagen sei das aber nicht, so die Penzlinerin. Vielmehr freue sie sich über die Solidarität der Neuspender.

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Dabei spürt die Mutter von zwei schulpflichtigen Kindern aktuell selbst die Doppelbelastung von Arbeit und Kinderbetreuung. Doch auch das sieht sie gelassen. „Wir sind hier am Empfang insgesamt sechs Personen.” Wenn wirklich mal jemand ausfallen würde, kriege man das immer noch hin.

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