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Hochzeits-Bilanz in der Kreisstadt

Wenn die Liebe Hochzeit hält

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

In Neubrandenburg haben sich weniger Paare getraut als 2018. Aber wenn Heiratswillige erst einmal Ja zueinander sagen, dann gibt es am Tag der Hochzeit kein Zurück mehr. Kalte Füße hat keiner gekriegt – dafür aber mehr Zeremonie als geplant.
Veröffentlicht:24.12.2019, 06:30

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Wenn Neubrandenburger sich entschließen zu heiraten, dann ziehen sie das auch durch. Immerhin 315 Paare, wenn auch nicht alle wohnhaft in der Kreisstadt, haben sich 2019 getraut. In den meisten Fällen trauten sich die Liebenden auch zum ersten Mal. Das heißt, 202 Paare waren bei ihrer Hochzeit ledig. Bei 113 Paaren war einer der beiden Heiratswilligen entweder geschieden oder verwitwet.

Wenn Standesamtsleiter Andreas Beck das Hochzeitsjahr 2019 Revue passieren lässt, wird schnell deutlich: In diesem Jahr sind weniger Ehen geschlossen worden als in den vergangenen zwei Jahren. Kommt Heiraten aus der Mode? So will es der Fachmann nicht sehen. Es hätten einfach weniger Leute geheiratet. Für ihn längst kein Grund zur Sorge. Dafür geben es aber schon mehr als 200 Reservierungen für 2020. Die meisten Heiratswilligen waren 2019 übrigens zwischen 25 und 40 Jahre alt, neun Paare waren 66 Jahre oder älter.

Niemand bekam kalte Füße

Dabei sind alle Heiratsfreudigen, wenn sie erst einmal vor dem Standesbeamten standen, auch tatsächlich geheiratet worden. „Genau am Hochzeitstag hatte niemand kalte Füße bekommen“, weiß Andreas Beck, der auch Vorsitzender des Landesverbandes der Standesbeamten im Nordosten ist, zu berichten. Wohl aber seien geplante Hochzeiten vorher abgesagt worden. Plötzliche Trennungen oder auch ungeplante Schwangerschaften könnten da als Gründe gelten.

Aber auch von amüsanten Begebenheiten kann Andreas Beck aus langjährigen Tätigkeit erzählen. So hätten sich beispielsweise einst zwei Leute lediglich zusammenschreiben lassen wollen, was gesetzlich gesehen eben eine Eheschließung sei. „Sie sagten, es gebe an dem Tag keine Gäste“, so Andreas Beck. Letztlich wollten dann unerwartet doch 15 Gäste diesem Akt beiwohnen. Und plötzlich sei da der Wunsch gewesen, ob die Standesbeamtin nicht doch noch etwas sagen könne. „Da sind wir Profis. Das können wir spontan“, meint Andreas Beck mit einem Lächeln. Die meisten Ehen wurden 2019 übrigens im Friedländer Tor geschlossen, 27 waren es auf Belvedere – für das es für 2020 schon allein 29 Reservierungen gibt –, acht im Kloster, je eine auf dem Fahrgastschiff Mudder Schulten und am Flughafen Trollenhagen und zwei Zeremonien gab es in der Konzertkirche.

Bequem Online Termin buchen

Das Thema Hochzeitsplanung wird ab nächstem Jahr womöglich einen noch spezielleren Stellenwert im Neubrandenburger Standesamt einnehmen. Ab 13. Januar soll der Online-Trauungskalender verfügbar sein. Hierbei können künftige Brautpaare bequem von zu Hause oder vom Smartphone aus einen Überblick über die verfügbaren Termine erhalten. Der Wunschtermin könne sofort und spontan reserviert werden. Doch ganz ohne persönlichen Kontakt geht es nicht. Die Brautleute müssten dann schon noch persönlich vorbeikommen, Dokumente einreichen und Organisatorisches besprechen. „Doch allein für die Koordination der Termine ist das ein wichtiger Schritt“, freut sich Andreas Beck. Derzeit würden noch die Termine aus dem papiergeführten Kalender in das System übertragen werden. Und er sagt nicht ohne Stolz: „Wir gehören zu den ersten Standesämtern in Deutschland, die so etwas anbieten.“ In Mecklenburg-Vorpommern sei dies bisher nur in Rostock möglich, in gut drei Wochen dann auch in Neubrandenburg.