StartseiteRegionalNeubrandenburgWer hat das schönste Federvieh im ganzen Land?

Rasseflügelschau

Wer hat das schönste Federvieh im ganzen Land?

Altentreptow / Lesedauer: 3 min

30 Züchter aus sieben verschiedenen Orten der Region stellen am Wochenende ihr Geflügel in Altentreptow aus.
Veröffentlicht:06.11.2021, 10:06

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Noch müssen die Züchter ihre Schätze allein lassen. Im Spartenheim, nahe dem großen Stein in Altentreptow, gackern und gurren 300 Hühner, Tauben und Gänse in ihren Käfigen. Durch die Reihen gehen drei Männer in weißen Kitteln und begutachten die Tiere sorgfältig. Nebenbei machen sie sich auf einem kleinen Stehtisch Notizen. „Wir wollen natürlich nicht, dass Einfluss auf die Entscheidungen der Preisrichter genommen wird“, erklärt Norbert Kreibig die Abwesenheit der Züchter.

Kreibig ist Vorsitzender des "Kleintierzuchtvereins 1879 Altentreptow" und Ausstellungsleiter der diesjährigen Rassegeflügelschau. 30 Züchter aus Altentreptow, Greifswald, Neubrandenburg und dem Umland stellen dort seit gestern und heute ihre Tiere aus. Ihr Ziel ist es herauszufinden, welche Exemplare am prächtigsten sind. „Für alle in Deutschland zugelassenen Rassen gibt es festgelegte Standards“, erklärt Kreibig das Vorgehen. Auf dieser Grundlage werde das Federkleid, die Farbe, und die Form der Tiere durch die Preisrichter bewertet.

Vögel sollen sich repräsentieren

Norbert Kreibig selbst stellt sein Geflügel in diesem Jahr nicht zur Schau. „Leider ist mir etwas Persönliches dazwischengekommen und ich hatte keine Zeit, meine Tiere vorzubereiten“, sagt er. Bevor sie vorgeführt werden können, müssen die Vögel gewaschen und gepflegt werden. Danach sperren die Besitzer sie in ihre Käfige. Letzteres dient dazu, die Tiere an die Situation gewöhnen. „Sie sollen sich den Preisrichtern ja präsentieren“, sagt Kreibig.

Der Normalzustand ist das jedoch nicht. Bei der Zucht gehe es laut Kreibig darum, dass sich die Tiere optimal entwickeln. Dies könne nicht geschehen, wenn sie den ganzen Tag im Käfig eingesperrt sind. Deswegen laufen die meisten Vögel unter freiem Himmel. „Die Zuchtbedingungen sind natürlich immer davon abhängig, welche Möglichkeiten der Züchter hat“, sagt Kreibig. Damit sich die Vögel bis zur Ausstellung optimal entwickeln, braucht es laut dem 60-Jährigen ungefähr ein halbes Jahr.

Am Sonnabend Zugang für Besucher

In Kreibigs persönlichem Bestand befindet sich unter anderem eine Rasse, welche auf der sogenannten roten Liste erfasst ist. Diese Rassen haben einen besonderen Schutzstatus, da sie vom Aussterben bedroht sind. Auf Ausstellungen sind sie zudem immer eine echte Besonderheit. „Als Züchter geht es uns auch darum, eine hohe genetische Vielfalt unter den Arten zu erhalten“, sagt Kreibig. Auf der diesjährigen Ausstellung seien solch seltene Rassen aber nicht vertreten. Eine Einteilung darüber, welche Tiere am wertvollsten seien, will Kreibig nicht vornehmen. „Jede Rasse ist für sich besonders“, sagt er.

Welche Tiere die Preisrichter letztendlich als die Besten bewertet haben, erfahren die Züchter am Freitagnachmittag. Dann wird im Spartenheim die Preisverleihung stattfinden. Alle weiteren Interessierten, die sich an der 300-fachen Federpracht erfreuen möchten, können dies am nächsten Tag tun. Am Samstag wird die Schau dann auch für Besucher geöffnet sein.