Baurbeiten auf dem Datzeberg
Wird in Neubrandenburg eine Moschee gebaut?
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min
Auf dem Datzeberg haben Bauleute derzeit Hochkonjunktur. Auf der Fläche zwischen Datzecenter und Grundschule sind unzählige Handwerker unterwegs, kümmern sich gerade um die Bewehrung. Der Kran kreist, Trubel an allen Ecken und Enden. Vorbeilaufende Passanten beäugen das Geschehen allerdings mit Argwohn.
Zahlreiche Zuschriften und Anrufe haben den Nordkurier erreicht. „Bisher war es üblich, dass bei allen Baumaßnahmen ein Bauschild mit Adressen des Bauherren und der ausführenden Firmen aufgestellt werden musste“, schreibt beispielsweise Andreas Kaufmann. Christian Rietzke kritisiert, dass Lkw die Straße zuparkten. Ein sicherer Weg zur Schule scheint auf Seiten der Baustelle an der Rasgrader Straße nicht immer möglich. Und Sigrid Mühlenbeck nennt das Gerücht beim Namen: „Viele denken, dass da eine Moschee gebaut wird!“ Die Geheimnistuerei rund um die Baustelle bringe die Gerüchteküche auf dem Datzeberg zum Brodeln.
Bauherr ausfindig gemacht
Recherchen des Nordkurier haben ergeben, dass dort keine Moschee entsteht, sondern eine Pflegeeinrichtung. Hierzu konnte der Nordkurier auch den Träger ermitteln, kein hiesiger, sondern eine Hamburger Firma namens „KerVita“. Von einem Senioren-Zentrum auf dem Datzeberg ist die Rede; mit 129 stationären Pflegeplätzen, sowie eine Tagespflege mit Platz für bis zu 30 Tagesgästen. Hinsichtlich der Suche nach einem Bauschild samt Bauherren soll es bald eines zu sehen geben.
Im Dezember hatte es den ersten Spatenstich gegeben. Nach Informationen des Nordkurier war das Grundstück mit mehreren tausend Quadratmetern im vergangenen Jahr an einen Privatmann verkauft worden. „KerVita“ baut das Zentrum, das im Frühjahr 2021 fertig sein soll. Dafür sollen laut einer Sprecherin zehn Millionen Euro, inklusive Mobiliar, investiert werden. Das Zentrum soll über eine eigene Wäscherei verfügen, um die Bewohnerwäsche zu waschen. Weiterhin wird es eine Vollküche zur Versorgung der Bewohner geben. Zukünftig arbeiten 100 Beschäftigte im Senioren-Zentrum. Es würden Mitarbeiter im Bereich Pflege, Servicekräfte, Reinigung, Wäscherei, Hauswirtschaft und Haustechnik gesucht. Die KerVita-Gruppe plant, baut und betreibt nach eigenen Angaben moderne Senioren-Zentren. Sie verfügt aktuell über 17 Standorte und einen ambulanten Pflegeangebot in Norddeutschland, mit bundesweit 1600 Mitarbeitern.
Namen für Einrichtung gesucht
Für das neue Zentrum auf dem Datzeberg ruft das Unternehmen einen Ideenwettbewerb aus. Wie soll das Zentrum heißen? Gesucht wird ein Name, der optimalerweise einen Lokalbezug herstellt. Unter allen Einsendern wird ein Gutschein – ein Kurztrip nach Hamburg mit einer Hotelübernachtung im Doppelzimmer mit Frühstück und Musicalbesuch für zwei Personen zu einem Termin eigener Wahl – verlost.
Einsendungen unter dem Kennwort „Wettbewerb“ an KerVita, per E-mail an [email protected] oder postalisch an die KerVita Betriebs GmbH, Kuehnstraße 71 D in 22045 Hamburg. Der Einsendeschluss ist der 31. März.