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Wo soll Neubrandenburgs neue Schwimmhalle stehen?

Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min

Neubrandenburg braucht eine neue Schwimmhalle. Aber wo? Um die Erwartungen der Einwohner ging es bei einer öffentlichen Standortdiskussion.
Veröffentlicht:19.09.2019, 14:47

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Der Favorit ist durchgefallen – so das für die städtischen Planer womöglich überraschende Resümee eines Bürgervotums über den Standort einer neuen Schwimmhalle in Neubrandenburg. Nicht repräsentativ, aber deutlich zeichnete sich bei einer öffentlichen Debatte auf Einladung der CDU-Stadtfraktion gehörige Skepsis gegenüber dem Lokschuppengelände ab, das vom Rathaus auf Platz 1 gesehen wird.

Dass Neubrandenburg eine neue Schwimmhalle braucht, steht außer Frage. Der 50 Jahre alte Typenbau an der Neustrelitzer Straße ist gar zu spürbar in die Jahre gekommen, jedoch nur bedingt sanierungsfähig und ohnehin für den wachsenden Bedarf längst zu klein – so fasst Frank Renner, Fachbereichsleiter für Stadtplanung, Bauaufsicht, Wirtschaft und Kultur, die Motivlage zusammen. Angestrebt werde ein Schwimmbad für Schulsport und Vereine mit weiteren Elementen wie Nichtschwimmer-, Spring- und Therapiebecken, optional auch Fitness- und gastronomischen Angeboten; „ein Muss“ seien heutzutage zudem eine Sauna und natürlich Parkplätze.

Entsprechend dem Flächenbedarf für Hallen mit 50- oder 25-Meter-Becken waren elf Standorte im ganzen Stadtgebiet nach einem Punktesystem bewertet worden. Mit knappen Abständen lagen letztlich das Lokschuppen-Areal, der Parkplatz am Weidenweg (wo indessen nur die 25-Meter-Variante infrage kommt) und die Abzweigung zur Lindenstraße auf den „Medaillenrängen“. Um auszuloten, was denn die Neubrandenburger wünschen und was realisierbar sei, hatten die CDU-Stadtvertreter zu einer öffentlichen Fraktionssitzung eingeladen.

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„Wenn wir neu bauen, dann auch richtig“, wünscht sich da etwa Triathlon-Trainer Frank Heimerdinger. Er favorisiert ein 50-Meter-Becken mit acht Bahnen, das in der Mitte teilbar sein könne und damit doppeltes Platzangebot für Wettkampf- und Freizeitsport ermögliche. Diesen Vorschlag hatte schon Schwimmtrainer Sascha Pietruschka vehement vertreten und gefordert, die städtischen Prüfer mögen sich an vergleichbaren Standorten wie etwa in Schwedt Einblick verschaffen. Die als Minimalvariante diskutierten sechs 25-Meter-Bahnen jedenfalls brächten keinen Zugewinn gegenüber dem jetzigen Notstand.

„Das ist kein Schwimmen, das ist Planschen“, wirft Renate Köhler da ihre Eindrücke vom Frauenschwimmen in die Waagschale, bei dem sich im Extremfall schon mal zehn Frauen in einer Bahn drängen mussten. Überhaupt werden Erwartungen an die Ausstattung der künftigen Halle schon mindestens ebenso heftig diskutiert wie der Standort.

Kulturpark hätte als Standort mehrere Vorteile

Vor allem für kurze Wege plädiert da zum Beispiel Kerstin Lange vom Sportgymnasium, das allein jeden Vormittag etwa 100 Schüler zum Schwimmen schickt. Die Nähe zwischen Schulen und Sportstätten in der Südstadt ist da ein wichtiges Standort-Argument.

Da die räumlichen Möglichkeiten am Weidenweg wiederum begrenzt sind, trumpft Stadtvertreter Marco Messner mit einem Plädoyer für den Kulturpark auf. Vom Lokschuppen solle die Stadt „die Finger lassen“, warnt er vor enormen Folgekosten für den denkmalgeschützten Bau. Nicht umsonst habe ein privater Investor sich schon von dem Projekt zurückgezogen.

Der Kulturpark hingegen vereine kurze Wege und gute Erreichbarkeit. Diese Trümpfe sieht auch Renner, verweist aber auf den schwierigen, weil torfigen Baugrund und den Denkmal-Status des Kulturparks – wohingegen Messner den geglückten Bau von Jahnsportforum und Sportgymnasium ins Feld führt. Eine Schwimmhalle am Messeplatz findet Fürsprecher an diesem Abend, ebenso viele wie die Variante an der Lindenstraße.

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