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Opfer oder Schwindler?

Zirkus reicht Klage ein

Neubrandenburg / Lesedauer: 1 min

Ein verprügelter Fotograf auf der einen, empörte Zirkusleute auf der anderen Seite: Jetzt steht nicht nur Aussage gegen Aussage, sondern auch Anzeige gegen Anzeige.
Veröffentlicht:17.07.2015, 15:45

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Der Circus Busch, der dieser Tage in Neubrandenburg sein Tourneedebüt gibt, will der Anzeige durch einen Fotografen, der am vergangenen Wochenende in Berlin von Zirkusleuten verprügelt worden sein soll, mit einer Anzeige wegen Verleumdung und der Forderung nach Schadenersatz entgegen treten. „Wir haben es hier nicht nur mit fanatischen Tierschützern, sondern mit verbrecherischen Straftaten zu tun“, erklärt Zirkusdirektor Hardy Scholl. Sein Unternehmen strebe eine Unterlassungserklärung und eine Kostenerstattung „weit im fünfstelligen Bereich“ an.

Der für den Verein Deutsches Tierschutzbüro tätige Fotograf Kai Horstmann hatte erklärt, die nicht artgerechte Haltung der Elefanten im Circus Schollini – einem der Vorgänger-Unternehmen des gerade neu gestarteten Circus Busch – dokumentieren und anprangern zu wollen. Dabei sei er von mehreren Zirkusmitarbeitern überfallen und zusammengeschlagen worden. Der Darstellung der Zirkusleute zufolge hatte der Fotograf sich frühmorgens am Schloss des Ponygeheges zu schaffen gemacht. Die Verletzungen habe er sich zugezogen, als er beim Weglaufen über metallene Anker stürzte. Der Prügelvorwurf sei eine „infame Lüge“. Die Berliner Polizei ermittelt und verweist auf den Sachstand „Aussage gegen Aussage“.