Open-Air „Fontänen in Flammen” in Neubrandenburg
Zuschauer trotz Pannen vom Spektakel begeistert
Neubrandenburg / Lesedauer: 3 min
„Ich wollte das Spektakel endlich mal aus der ersten Reihe und vor allem im Sitzen genießen. In den Vorjahren musste ich immer hinten in der Menge stehen“, sagt Heidemarie Florschütz. Die Seniorin machte es sich bereits vier Stunden vor Showbeginn mit ihrer Decke auf einer Bank am Ufer des Tollenseses gemütlich – die richtige Entscheidung! Denn nur wenig später strömten ganze Menschenmassen auf die Festwiese am Badehaus, die sich das abendliche Lichter-Spektakel nicht entgehen lassen wollten. Dagmar Messardi konnte mit ihrer kleinen Tochter gerade noch so einen Sitzplatz unter einem Baum ergattern. „Wir sind zum ersten Mal dabei, weil uns die Ankündigung im Nordkurier neugierig gemacht hat“, verriet die Mutter.
Lautsprecher versagten anfangs ihren Dienst
Mehrere Monate hatte der Neubrandenburger Unternehmer und Organisator Günther Tausch gemeinsam mit seinem Team an der diesjährigen Inszenierung von „Fontänen in Flammen“ gefeilt. „Die Reihenfolge und die Zeiten, in der die einzelnen Elemente wie Wasser, Laser, Nebel und Pyrotechnik am Computer ausgelöst werden, sind genau festgelegt, bis auf die Zehntelsekunde durchgeplant und mit der Musik abgestimmt“, erklärt der Lasertechnik-Experte. Sogar drei Schlagzeuger aus Berlin, die sonst als Zweitbesetzung der berühmten „Blue Man Group“ begeistern, hat er engagiert, um der 45 Minuten dauernden Show noch eins draufzusetzen.
Gegen 22 Uhr steigt dann die Spannung ins Unermessliche. Mehr als 5000 Besucher schauen erwartungsvoll auf den Tollensesee. Ein Countdown wird mit einem Laser auf die etwa 40 Meter breite Wand aus Wasser und Nebel projiziert: „3, 2, 1, 0!“ zählen alle im Chor –- doch nichts passiert. Die Lautsprecher, die den Ton auf den See übertragen sollen, streiken. Unruhe macht sich bei den Gästen breit. Aber keine zehn Minuten später ist das technische Problem auch wieder behoben und die Show kann endlich beginnen.
Veranstalter ärgerlich über Pannen
Der effektvolle Mix aus bombastischen Feuer-Säulen, stimmungsvoller Laser-Malerei, sprudelnden Fontänen, fulminantem Feuerwerk und der einmaligen Live-Performance der drei Schlagzeuger wurde in eine berührende Geschichte verpackt, die von Hoffnung, Angst und natürlich Liebe handelte.
Den Zuschauern hat das farbenfrohe Lichter-Spektakel gefallen, wie der Nordkurier anschließend erfuhr. „Ich bin absolut begeistert und freue mich jedes Jahr über diese Show. Man merkt, wie viel Arbeit die Organisatoren investiert haben, um alles möglichst perfekt zu machen. Technische Probleme können eben mal passen“, meint Matthias Dröse aus Sadelkow.
Das Resümee von Günther Tausch fiel am Sonntag, nach nächtlichem Abbauen und Aufräumen, allerdings nicht so positiv aus: „Es ist immer ärgerlich, wenn etwas schief läuft. Wir mussten kurz vor der Show noch eine winzige Änderung im Tonsystem vornehmen, konnten diese aber nicht mehr testen“, erklärt der Unternehmer die Gründe für den kurzzeitigen Ausfall der Lautsprecher.
Doch das ist nicht die einzige Panne gewesen, die ihn und sein Team im Nachhinein wurmt. Denn eigentlich sollten die Schlagzeuger während ihrer Darbietung die Laser, Wasserfontänen und Flammenwerfer durch das Spielen auf Trommel und Co. selbst auslösen können. „Auch das hat durch eine Störung in der Funkverbindung nicht richtig funktioniert. Uns fehlte einfach die Zeit, um vorher mehrere Testläufe zu machen“, räumt Günther Tausch ein.
Ob es „Fontänen in Flammen“ nach diesem unerfreulichen Vorfällen im nächsten Jahr wieder geben wird, steht noch in den Sternen, gibt der Geschäftsführer der Firma Automation & Software zu. Die Neubrandenburger würden das Aus der Open-Air Veranstaltung jedenfalls sehr bedauern.