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Tierschutz

Akuter Notstand im Katzenhaus Neustrelitz

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Geld, Fliesenleger, Pflegestellen, Futter – in der Auffangstation für in Not geratene Samtpfoten mangelt es an allem. Um den Verein aus der finanziellen Schieflage zu retten, haben die Tierschützer eine Spendenaktion gestartet.
Veröffentlicht:14.11.2018, 16:04

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Kathrin Klempin und Andy Bruse aus Wesenberg adoptierten Kater Miro, Anneliese und Werner Gehrke aus Blankensee brachten Sach- und Geldspenden vorbei. Mittwoch war ein guter Tag im Katzenhaus des Tierschutzvereins Mohrchen in der Useriner Straße 10 in Neustrelitz. Doch wenige Tage sind wie dieser. Die Not in der Auffangstation ist so groß, wie lange nicht.”

Unser Problem ist, dass wir schon eine ganze Weile mehr Ausgaben als Spenden-Einnahmen haben”, erklärt Katzenhaus-Sprecherin Carina Bahle. Ein äußerst ungesundes Verhältnis, das nicht lange gut gehen kann. Um das Domizil für in Not geratene Samtpfoten schnell aus der finanziellen Schieflage zu bringen, haben die Tierschützer eine Spendenaktion gestartet.

Geld, Futter, Arbeitskraft – alles wird gebraucht

Wer Geld, Futter, Decken, Körbchen, Bürsten oder Ähnliches entbehren kann, wird dringend um eine Spende gebeten. „Es ist wirklich nicht einfach, in einer so kleinen Stadt ausreichend Spenden zu bekommen. Vor ein paar Wochen waren sogar Futter und Streu knapp.” Die Vorräte hätten nur noch für ein paar Tage gereicht, das Konto war leer – eine bedrohliche Situation. Auch für die medizinische Versorgung der Katzen fehlte das Geld. „Zum Glück kamen nach einem Aufruf unter Freunden und Bekannten etliche Futterspenden zusammen, so dass die akute Not erst einmal vorbei ist. Fragt sich nur, wie lange”, schildert Carina Bahle den Ernst der Lage. „Es wird immer schwieriger, ohne regelmäßige finanzielle Unterstützung von den Kommunen über die Runden zu kommen.”

Fördermittel gibt es nicht

Erschwerend hinzu kommt der Umstand, dass die Tierschützer nach einer Auflage des Veterinäramtes noch in diesem Jahr eine neue Quarantänestation bauen müssen. Fördermittel gibt es nicht. Das Projekt muss ausschließlich von Spenden gestemmt werden. „Zwei Fliesenfirmen haben Material gespendet. Das muss jetzt an die Wand gebracht werden. Wir suchen jemanden, der fliesen kann.”

So dringend wie Spenden und ein Fliesenleger werden auch sogenannte Pflegestellen gesucht – Menschen, die schwer vermittelbare Dauergäste bei sich aufnehmen, ohne sie gleich zu adoptieren. „Ein Grund für den finanziellen Engpass ist, dass sich nur noch wenig gut vermittelbare Tiere im Bestand befinden. Einige leben schon sehr lange im Katzenhaus. Andere sind nicht die typischen Kuschelkatzen, haben Handycaps oder chronische Krankheiten. Weitere Tiere können nur einzeln abgegeben werden, benötigen Freigang oder sind sehr alt.

Verein versorgt täglich fast 100 Tiere

Mit seiner neuen Außenstelle in der Pappelallee versorgt der Mohrchen-Verein zur Zeit täglich fast 100 Tiere. Für Miete, Strom und Abfallentsorgung muss der Verein monatlich mehr als 1000 Euro Festkosten aufbringen, rechnet Vereinsvorsitzende Birgit Schäfers vor. Dazu kommen für beide Häuser knapp 1000 Euro Futterkosten im Monat. Zwei Mal im Jahr müssen die Katzen geimpft werden – pro Katze 20 Euro macht bei 100 Katzen 4000 Euro im Jahr. Obendrein fallen ständig Tierarztkosten an.

Ein Bufdi wird gesucht

Wenigstens eine gute Nachricht haben die Tierschützer aber doch: Der Verein ist jetzt anerkannte Stelle für den Bundesfreiwilligendienst. Ein Bufdi hat am 1. November im Katzenhaus seine Arbeit aufgenommen, ein zweiter wird gesucht. Am Sonnabend, dem 1. Dezember, ist Katzenweihnacht im Katzenhaus. Dann sind wieder alle Tierfreunde eingeladen, das Katzenhaus und seine Bewohner in gemütlichem Rahmen kennen zu lernen.

Wer den Verein unterstützen möchte, kann Kontakt aufnehmen unter den Telefonnummern 03981 202507, 0152 04864560 oder per E-Mail an [email protected]. Weitere Informationen gibt es auf der Internetseite www.katzenhaus-mohrchen-ev.de.