StartseiteRegionalNeustrelitzArchäologen nehmen alte Holzpfähle unter die Lupe

Geheimnissen auf der Spur

Archäologen nehmen alte Holzpfähle unter die Lupe

Fleeth / Lesedauer: 2 min

Vielleicht schlummert im Boden unter der Fleether Mühle noch ein Geheimnis. Bevor Erkenntnisse über einen früheren Mühlenbau verloren gehen, wird noch einmal genau hingeschaut.
Veröffentlicht:26.12.2014, 11:05

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Wo einst die beiden Wasserräder der Fleether Mühle im Bach klapperten, klafft jetzt nur noch ein tiefes Loch. Die vierstöckige Getreidemühle im klassizistischen Stil von 1802 steht seit einigen Wochen nicht mehr. Die Abrissprofis haben ganze Arbeit geleistet.

Trotzdem interessiert sich Beatrix Schmidt noch für das klaffende Loch im Boden. In der Baugrube hofft die Archäologin nämlich, wichtige Erkenntnisse aus der frühen Geschichte des Mühlenstandortes zu finden. Mit Pinsel und Ausgrabungsgerätschaften sitzt die Mitarbeiterin vom Landesamt für Kultur- und Denkmalpflege dabei aber nicht in der Grube. Sie hat es vielmehr auf die Jahrhunderte alten Holzpfähle im Boden ab­gesehen, die vom Abriss­bagger herausgezogen werden. Querschnitte dieser Stämme sollen den Forschern mehr Aufschlüsse über die frühe Zeit der Mühle geben.

„Es ist bekannt, dass schon vor dem Bau von 1802 hier eine Mühle stand“, erklärt Schmidt. Im günstigsten Fall stammt die Pfahlgründung im Boden vom Vorgängerbau. Um das herauszufinden, werden die Holzschnitte in einem Fachlabor analysiert. Anhand der Jahresringe und ihres spezifischen Aussehens könne ziemlich genau bestimmt werden, wann der benutzte Baum gefällt wurde. „Es ist wie bei einem Puzzle-Spiel und sortiert sich Stück für Stück“, beschreibt die Archäologin den Vorgang.

Mit den Ergebnissen aus dem Labor hofft Schmidt nun, die schriftlichen Quellen ergänzen zu können. Dass die aus dem Boden geholten Holzpfähle noch gut erhalten aussehen, lasse übrigens keine Schlüsse auf das Alter der Stämme zu. „Das Holz fault nur an der Stelle, an der es aus dem Boden ragt“, erklärt Schmidt.