StartseiteRegionalNeustrelitzAuf den Spuren von Segge und Brombeere

Feldberger Senior liebt seltene Pflanzen

Auf den Spuren von Segge und Brombeere

Weitendorf / Lesedauer: 2 min

Pflanzen, für die andere Menschen keinen Blick übrig haben, sind für Lothar Ratai etwas ganz Besonderes. Der 79-Jährige ist Hobby-Botaniker. Am Weitendorfer See hat er ganz seltene Gewächse entdeckt.
Veröffentlicht:21.08.2014, 19:57

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Lothar Ratai sieht die Welt mit anderen Augen. Der Feldberger erkennt Pflanzen, auf die die meisten Menschen achtlos treten würden, als botanische Sensation. Unlängst hat der Hobby-Botaniker am Weitendorfer Haussee ein in Mitteleuropa extrem seltenes Gewächs entdeckt: die Zypergras-Segge.

Das relativ unscheinbare Sauergras gibt es in Mecklenburg-Vorpommern kein zweites Mal, weiß der 79-Jährige. Nur in der ­Feldberger Seenlandschaft sprießen ein paar Pflänzchen. Warum? Lothar Ratai kennt eine Antwort: Der Wasserstand des Sees schwankt extrem. Nicht alle Pflanzen vertragen nasse Füße. „Die Segge aber macht sich hier gut. Sie blüht schnell, fruchtet fix, und ihre Samen können gut Wasser vertragen“, erklärt Ratai.

Besonders scharf im Auge behält der pensionierte Landwirt eine andere Gattung: die Brombeeren. Diese Stachel­gewächse haben es ihm angetan, weil sie ständig neue Arten bilden. „Zur Zeit sind in Mecklenburg-Vorpommern 130 Brombeerarten bestimmt, in ganz Deutschland mehr als 300, und es werden mehr“, erklärt der Senior, der in der Feldberger Seenlandschaft ein so genanntes Brombeer-Monitoring betreibt. Zwei bis drei Mal pro Woche sucht und dokumentiert er neue Arten und leitet seine Entdeckungen an das Botanische Institut weiter. „Für wissenschaftliche Zwecke ist das sehr interessant.“