Seine Bilder hingen in den bedeutendsten Galerien des Landes: Berlin, Dresden, Karlsruhe. Wilhelm Riefstahl (1827 in Neustrelitz geboren und 1888 in München gestorben) gehörte seinerzeit zu den erfolgreichsten Malern. Er stand in einer Reihe mit seinem Künstlerfreund Adolph Menzel – der bedeutendste Realist des 19. Jahrhunderts. Als jedoch der Impressionismus den Siegeszug durch die Kunsthallen antrat, verschwanden Riefstahls Werke in den Depots und sind seitdem nie wieder aufgehängt worden. Das sollte sich ändern, findet Sebastian Prüfer. Der Kunstsammler und Kurator aus Berlin hat für das Kulturquartier in Neustrelitz eine Ausstellung zusammengestellt, die den in Vergessenheit geratenen Maler wieder mehr ins Bewusstsein seiner Geburtsstadt hebt. Immerhin ist ein Platz nach Riefstahl benannt.
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Annnalise Wagner verfasst Biografie
Das Kulturquartier zeigt bis Ende Juni in einer Sonderausstellung einen Teil dessen, was an Arbeiten im Besitz der Stadt ist. Dabei handelt es sich vor allem um Zeichnungen, kleinere Ölbilder und Fotografien. Sie stammen vor allem aus dem Nachlass der Autorin und Heimatforscherin Annalise Wagner, die eine bis dato unveröffentlichte Riefstahl-Biografie verfasst hat, wie Sebastian Prüfer berichtet. Die Sonderausstellung steht unter dem Titel „Wilhelm Riefstahl oder: Wie malt man ein großes Gemälde“. Sie gibt dem Besucher einen Einblick in die Arbeitsweise des Malers, der berühmt war für seine großformatigen Landschafts- und Genrebilder. Als Vorlagen dienten ihm Fotografien. Die Vernissage und Einführung zur Ausstellung findet am morgigen Sonntag um 16 Uhr statt.