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Neues Projekt

Awo Neustrelitz hilft Kindern aus Scheidungsfamilien

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Wenn Eltern auseinandergehen und eine Scheidung ins Haus steht, dann leiden nicht nur die Partner. Die Awo Neustrelitz hat deshalb die „Kinder im Blick“.
Veröffentlicht:03.02.2022, 11:28

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Was macht eine Scheidung mit Kindern? Sicherlich haben auch sie darunter zu leiden, wenn ihre Eltern getrennte Wege gehen. Sich „gut“ zu trennen und dabei den Nachwuchs nicht zu verstören, lässt sich aber erlernen. Meint zum Beispiel die Arbeiterwohlfahrt (Awo) Neustrelitz. Sie bietet das Projekt „KIB-Kinder im Blick“ an, ein zertifiziertes Trainings-und Aufklärungsprogramm für Eltern, Anwälte und Mediatoren.

Wut, Enttäuschung, Traurigkeit – darunter leiden die Kinder

„Eine Trennung oder Scheidung bedeutet für alle immer eine grundlegende Veränderung im Familiensystem“, sagt Anke Ruthenberg von der Arbeiterwohlfahrt Neustrelitz (Awo). Eltern würden sich in einem absoluten emotionalen Ausnahmezustand befinden. Die Ehe oder die Beziehung sei gescheitert. Vorherrschende Emotionen seien dann Wut, Enttäuschung und Traurigkeit. Hinzu kämen existenzielle, finanzielle und Betreuungsprobleme. Zudem würde in einigen Fällen auch der Jobverlust drohen und die ganze Situation verschärfen.

Beziehungen müssen sich neu finden und neu orientieren, so Ruthenberg. Derzeit plane der Träger einen zusätzlichen und neuen Kurs, speziell für Kinder aus Scheidungsfamilien, „KiTS–Kinder in Trennung und Scheidung“. Hierbei erfolge die Arbeit mit Kindern auf einer autobiografischen Basis, in Kleingruppen, ergänzt durch ein Selbstbewusstseinstraining und die Vermittlung von Lösungsansätzen.

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Ansprechpartner sind Jugendamt und Beratungsstellen

Kinder, die durch eine Trennung der Eltern belastet seien, würden über unterschiedliche Symptome, wie Niedergeschlagenheit, Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen klagen. Verhaltensauffälligkeiten wie Einnässen träten zutage. Die schulischen Leistungen würden abfallen. Zum Teil würden sich die Kinder auch emotional zurückziehen, unsichtbar werden und gar nicht mehr sprechen, heißt es von Ruthenberg.

„Die Kinder machen sich Sorgen und haben viele Fragen: Wo werde ich dann wohnen? Wer holt mich aus Kindergarten und Schule ab? Darf ich meine Oma, Opa, Onkel, Tante noch sehen? Hat mich Papa oder Mama nicht mehr lieb? Bin ich schuld?“, erklärt Ruthenberg. Ansprechpartner für Eltern und Kinder in einer Trennungssituation sind das Jugendamt und die Erziehungsberatungsstelle. Wer sich für die Kurse KIB und KiTS interessiert, kann sich bei Anke Ruthenberg von der AWO Neustrelitz unter 03981-206454 melden.