Abgeräumt
Bäume am Schlosskeller von Neustrelitz gefällt
Neustrelitz / Lesedauer: 2 min
Mit schwerem Gerät sind am Dienstag Mitarbeiter der Firma Kajo‘s Baumfällungen und Gartenarbeiten aus dem bayerischen Forchheim auf dem Gelände des Neustrelitzer Schlosskellers angerückt, um das Areal von Bäumen und Sträuchern zu befreien. Die Arbeiten waren lange durch den vom Schweriner Finanzministerium beauftragten landeseigenenen Betrieb für Bau und Liegenschaften Mecklenburg-Vorpommern (BBL-mv) geplant, sind aber unabhängig von der Verfüllung des Kellers zu sehen, erklärte ein Ministeriumssprecher bereits am Freitag. Die Fällungen müssen wegen des Artenschutzes bis Ende Februar abgeschlossen sein, um zu verhindern, dass sich dort Vögel zum Nisten niederlassen. Die Birken und Sträucher müssen weg, da sich das Wurzelwerk bis ins Gemäuer ausbreitet und den Beton sprengen kann.
1,2 Millionen Euro für Verfüllung eingeplant
Das Land als Eigentümer von Schlossberg und – garten möchte den Keller nach rund 70 Jahren beräumen und mit einem speziellen Sand verfüllen, der bei einer eventuellen Wiedernutzung angeblich einfach entfernt werden könne. Für die Verfüllung wurden rund 1,2 Millionen Euro eingeplant. Das Land hat vor, das Areal als neue Grünanlage zu gestalten. Ein Wiederaufbau des Residenzschlosses ist derzeit nicht geplant.
Wie es in Zukunft mit den Kellerräumen weitergeht, ist derzeit noch unklar, denn gegen die Verfüllung regt sich heftiger Widerstand von Vereinen und der Stadt Neustrelitz. „Zwar sind die Fällungen richtig und tragen zum Erhalt der Keller bei, aber eine Sandverfüllung passt nicht zur Sanierung des Areals“, erklärt Jürgen Haase, Vorsitzender des Residenzschlossvereines, der sich für den Wiederaufbau des Schlosses einsetzt. Der Verein wünscht sich, dass die Kellerräume denkmalgerecht saniert und für jeden frei zugänglich gemacht werden.
Minister hat eingeladen
Auch Bürgermeister Andreas Grund und die Stadtvertreter hatten sich zuletzt gegen eine Verfüllung ausgesprochen. Nach hitzigen Debatten in den vergangenen Wochen, bei denen sich die Fronten weiter verhärteten, kommt nun aber doch noch einmal Bewegung in den Fall. Wie es am Dienstag aus dem Finanzministerium hieß, habe Minister Mathias Brodkorb (SPD) Bürgermeister Andreas Grund und die Fraktionsvorsitzenden der Neustrelitzer Stadtvertretung für den 7. März nach Schwerin eingeladen. Auch das Landesamt für Kultur und Denkmalpflege soll daran teilnehmen. Die Verantwortlichen aus Schwerin erklärten zuletzt, dass man eine gemeinsame Position auch im Sinne der Neustrelitzer finden wolle. Diesen Donnerstag sollen dann auch die Fällarbeiten an der Mittelachse des Schlossgartens starten, die in den kommenden Monaten grundlegend saniert wird.