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Umstrukturierung

Beschäftigungsgesellschaft Ipse bleibt erhalten

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Fünf Gesellschafter verlassen zum Jahresende die Ipse. Dennoch wird sie nicht aufgelöst. Dafür musste aber ein guter Plan her.
Veröffentlicht:21.09.2018, 14:15

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Nach langem Hin und Her steht nun fest: Die Gemeinnützige Innovative Personal- und Strukturentwicklungsgesellschaft (Ipse) wird sich von der Hälfte seiner Gesellschafter verabschieden. Von den bisherigen neun Anteilseignern scheiden fünf bis zum Jahresende aus – darunter auch die Ämter Neustrelitz Land und Kleinseenplatte.

Den Stein ins Rollen gebracht hatte der Austritt des Amtes Neverin zum Jahresende 2016. Als andere Ämter es gleich tun wollten, ging das Gezerre um die Zukunft der Ipse los. Während die einen die Sinnhaftigkeit der Ipse infrage stellten, hielten die anderen an der Gesellschaft fest. Zudem war eine Austrittsregelung im Gesellschaftervertrag nicht klar beschrieben. Es hieß zwar, dass die Gesellschafter ihre Anteile verkaufen können, allerdings nur an Mitgesellschafter. Was beim Amt Neverin noch funktionierte, wurde den anderen Austrittswilligen verwehrt.

Beschluss vor einem Jahr gefallen

So hatten beispielsweise die Gemeinden im Amt Neustrelitz Land bereits vor mehr als einem Jahr den Beschluss gefasst, die Ipse zu verlassen und die Gesellschafteranteile zum Verkauf angeboten. Niemand wollte sie haben. Für den Austritt fand sich keine Mehrheit in der Gesellschafterversammlung. „Wir wollten nicht länger die Ipse bezuschussen, ohne Leistungen zu bekommen“, sagt Arnold Krüger, Chef des Amtes Neustrelitz Land.

24 000 Euro brachte das Amt Neustrelitz Land jährlich in den großen Gesellschaftertopf ein. Dieses Geld wollten sich die amtsangehörigen Gemeinden sparen und lieber für die Gemeindearbeiter und Firmen ausgeben, die sie nun für die Grünpflegearbeiten verpflichten mussten. Für 2017 und die Folgejahre konnte man sich mit den anderen Ipse-Gesellschaftern zumindest auf einen kleinen Kompromiss einigen. Der jährliche Zuschuss wurde verringert.

Für das Amt Neustrelitz Land bedeutete dies, dass statt 24.000 Euro nur noch 16.000 gezahlt werden mussten. Dennoch pochte das Amt Neustrelitz Land wie andere Anteilseigener auch darauf, die Gesellschaft zu verlassen. Somit stand die Frage: Liquidation oder Umstrukturierung?

Amt verkauft seine Anteile für einen Euro

Die Gesellschafterversammlung entschied sich im Juli des Jahres für Umstrukturierung und machte gleichzeitig den Weg frei, damit fünf Gesellschafter – darunter auch das Amt Neustrelitz Land – die IPSE verlassen können. Bis Jahresende soll die Umstrukturierung abgeschlossen sein. In der Gesellschaft verbleiben die Gemeinde Feldberger Seenlandschaft und die Stadt Neustrelitz als kommunale Anteilseigner. Beide hatten sich ohnehin besonders stark gemacht für den Erhalt der Ipse. Neustrelitz hat ein besonderes Interesse, weil die Ipse das Slawendorf am Zierker See betreibt, für das in diesem Jahr EU-Fördergeldern in sechsstelliger Höhe bereitgestellt werden.

Das Amt Neustrelitz Land veräußert seine Anteile im Wert von 3150 Euro zum symbolischen Kaufpreis von einem Euro an die Ipse. Einen entsprechenden Beschluss hat der Amtsausschuss in dieser Woche gefällt. Gleiches wohl für das Amt Mecklenburgische Kleinseenplatte zu erwarten. Eine entsprechende Beschlussvorlage steht auf der Tagesordnung des Amtsausschusses, der am Montag in Mirow zu seiner öffentlichen Sitzung zusammenkommt. Die Ipse ist derzeit Arbeitgeber für 35,5 festangestellte Mitarbeiter, darüber hinaus beschäftigt sie 31 Menschen im Rahmen der sozialen Teilhabe. Diese Arbeitsplätze sollen mit der Umstrukturierung gesichert werden.