StartseiteRegionalNeustrelitzBischof Heinrich Bedford-Strohm fordert zum Innehalten auf

Festgottesdienst mit Kirchen-Oberhaupt

Bischof Heinrich Bedford-Strohm fordert zum Innehalten auf

Mirow / Lesedauer: 2 min

Die Idee wurde schon vor langer Zeit geboren. Jetzt hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland in seinem Urlaub in Mirow gepredigt.
Veröffentlicht:19.08.2018, 14:31

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„Das war keine Laune des Urlaubs”, sagt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschland. Heinrich Bedford-Strohm hat am Sonntag beim Festgottesdienst in der Johanniterkirche Mirow die Predigt gehalten. Ihr Inhalt habe schon lange vor Urlaubsbeginn festgestanden, betonte Bedford-Strohm.

Der 58-Jährige verbringt gegenwärtig in Mecklenburg seine Ferien. Es ist nicht sein erster Urlaub hier und Bedford-Strohm hat auch schon als Zuhörer im Gottesdienst in Mirow gesessen, wie er am Sonntag bekannte. Irgendwann sei er dann gebeten worden, eine Predigt zu halten. Normalerweise trenne er Urlaub und Dienst sehr strikt. In diesem Fall aber „habe ich eine Ausnahme gemacht”, so der Ratsvorsitzende auf Nordkurier-Nachfrage.

Bayern könnten von den Mecklenburgern lernen

Das Thema der Predigt indessen hätte durchaus einem Urlaubstag entsprungen sein können. Es lässt sich aber auch gut in den Alltag einflechten. Heinrich Bedford-Strohm forderte die Menschen in der mit rund 200 Besuchern gut gefüllten Johanniterkirche zum Innehalten auf. Mit Blick auf das Johannes-Evangelium, in dem Jesus Wasser zu Wein werden lässt und einen todkranken Jungen heilt, ermunterte er seine Zuhörer, häufiger auf die Uhr zu schauen und für den Moment wahrzunehmen, wie „Gott unser Leben bereichert”. Zudem solle all das, was die Menschen krank mache, in Gottes Hand gelegt werden.

Nach dem Gottesdienst kam der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche Deutschlands während des Sommerfestes der Kirchengemeinde Mirow noch mit den Gästen ins Gespräch. Angesichts zu erwartender Strukturveränderungen in den Gemeinden im Strelitzer Land wünschte er sich, dass die Menschen im Gespräch bleiben und die christliche Gemeinschaft weiter leben, auch wenn die Entfernungen zueinander größer werden.

Mit Blick auf anstehende Strukturveränderungen auch bei der bayrischen Kirche – Heinrich Bedford-Strohm ist auch Landesbischof der Evangelischen Kirche Bayerns – bekräftigte der Kirchenmann, dass die bayrischen Christen bereits jetzt viel von den Mecklenburgern lernen könnten. „Ich bin sehr beeindruckt, wie überzeugend hier schon jetzt Kirchenarbeit geleistet wird”, sagte Heinrich Bedford-Strohm.