Nach Schätzungen der Polizei kamen am Montagabend doch deutlich mehr Menschen in Neustrelitz zu einer nicht angemeldeten Demonstration zusammen als noch in der Vorwoche. Rund 500 Personen trafen sich auf dem Marktplatz. In der Vorwoche stellte sich ein Teilnehmer der Polizei als Ansprechpartner zur Verfügung. In dieser Woche war es den Beamten, trotz mehrfacher Aufforderung, nicht möglich, Absprachen zum Verlauf und zur Absicherung der Versammlung zu führen. Die Teilnehmer vor Ort traten den Beamten mehrheitlich ablehnend entgegen, erklärte ein Sprecher der Polizei aus Neubrandenburg.
Bilanz von Montagnacht: So viele Teilnehmer waren noch nie bei den Corona-Demonstrationen in MV
Polizei musste Zufahrtsstraßen sperren
Über Lautsprecher wurden die Protestierenden zur Beachtung der Coronaschutzmaßnahmen aufgefordert. In der Zeit von 19.10 bis 19.50 Uhr liefen die Personen als Aufzug unter anderem durch die Bruch- und Augustastraße durch die Neustrelitzer Innenstadt. Zur Absicherung sperrte die Polizei kurzzeitig die umliegenden Zufahrtsstraßen, wodurch es zu leichten Verkehrseinschränkungen kam. Nach der Rückkehr auf den Marktplatz wurden bei den Teilnehmern vermehrt Verstöße gegen die Abstandsregel festgestellt. Die Beamten sprachen gezielt Personen an und forderten zur Einhaltung der bestehenden Regeln auf, woraufhin eine starke Abwanderung der Teilnehmer einsetzte.
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Strafverfahren eingeleitet
Gegen 20.30 Uhr hatten sich alle Personen entfernt. Ein Strafverfahren wegen der Durchführung einer nicht angemeldeten Versammlung wurde gegen Unbekannt eingeleitet. Alle anderen Versammlungen in der Seenplatte (in Neubrandenburg, Malchow, Röbel und Waren) verliefen am Montagabend ohne Störungen und entsprechend der im Vorfeld getroffenen Absprachen zwischen Versammlungsanmelder, Versammlungsbehörde und Polizei ab, hieß es.
Im ganzen Land fanden am Montag Demonstrationen in rund 20 Städten statt. Hier ist ein Überblick.