StartseiteRegionalNeustrelitzEin Meteorit ist es nicht, aber was Seltenes

Mysteriöse Steine

Ein Meteorit ist es nicht, aber was Seltenes

Carwitz / Lesedauer: 2 min

Der Carwitzer Norbert Fleege sammelt Steine. Ungewöhnliche natürlich. Ihren Geheimnissen gingen Geologen auf den Grund.
Veröffentlicht:21.06.2018, 17:05

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Einen Stein nach dem anderen drehen die Geologen Dr. Karsten Obst und Klaus Granitzki auf dem Hof in Carwitz um. Mit Lupe und Hammer ausgerüstet, wollen sie die kleinen und großen Findlinge zu bestimmen und ihre Herkunft zu erfahren. Hunderte Steine in verschiedenen Farben und Formen hat Hofbesitzer Norbert Fleege in den vergangenen Jahren auf den Wiesen und Feldern in der Feldberger Seenlandschaft gesammelt und lagert sie nun auf seinem Hof.

Stein des Anstoßes für den Besuch der beiden Geologen war ein ungewöhnlicher Fund, den Fleege im März gemacht hatte. „Ich dachte erst, das sei ein Meteorit, deswegen hab ich mich an die Geologen gewandt“. Schnell stellte sich heraus, dass der Stein zwar nicht aus dem All stammt, aber dennoch sehr selten ist. „Das ist ein Granatamphibolit“, erklärt Karsten Obst vom Geologischen Dienst des Landesamtes für Umwelt, Naturschutz und Geologie in Güstrow.

Stein stammt aus Schweden

Nach genauerer Begutachtung meinte er, dass der Stein aus Schweden, nördlich von Göteborg, stammt und rund 1,7 Milliarden Jahre alt ist. „Der kam bei der letzten Eiszeit vor 25 000 bis 20 000 Jahren zu uns.“ Das Besondere an dem Exemplar seien die roten mineralischen Einschlüsse, sogenannte Granaten, denen der Stein seinem Namen verdankt. „So etwas kommt in unserer Region wirklich sehr selten vor.“ Der Stein entstand unter hohem Druck und Temperatur, während der Gebirgsbildung. Karsten Obst möchte sich nun mit Norbert Fleege einigen, ob der Granatamphibolit einen Platz in der geologischen Landessammlung in Sternberg findet.

Bei ihrem Rundgang entdecken die Experten weitere seltene Exemplare. „Das ist schon sensationell“, sagt Obst, als er einen Stein entdeckt, der blau im Licht der Sonne schimmert. „Ich kann gar nicht sagen, was das ist, da wären genauere Untersuchungen unter dem Mikroskop nötig“, erklärt Obst.

Keine Zeit, um die Sammlung zu sortieren

Eigentlich hat Norbert Fleege kaum Zeit, die Steine zu sortieren, denn er ist hauptsächlich mit seiner Bungalow- und Bootsvermietung beschäftigt. „Wenn ich mal in Rente gehe, möchte ich mich mehr mit den Steinen auseinandersetzen. „Vielleicht baue ich auch eine schöne Feldsteinmauer daraus.“ Klaus Granitzki könne sich vorstellen, dass Fleege die Steine ausstellt, denn „das ist wirklich eine wunderbare Sammlung.“