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Herzensmensch

Ein Urgestein des Sports erhält besonderen Titel

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Herbert Schade hat es jetzt schwarz auf weiß, dass er ein Herzensmensch ist. Der 81-jährige Neustrelitzer wurde mit dem gleichnamigen Preis ausgezeichnet.
Veröffentlicht:16.11.2020, 06:29

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Als der Neustrelitzer Martin Henze von der Aktion „Herzensmenschen“ las, stand für ihn sofort fest, wen er für den mit 500 Euro dotierten Preis der Volks- und Raiffeisenbanken Mecklenburg-Vorpommern vorschlagen wird. „Ich bewundere immer wieder die Geduld und Beharrlichkeit, mit der Herbert Schade die Eltern-Kind-Kurse beim PSV leitet und das in seinem Alter“, sagt er.

Herbert Schade ist 81 Jahre alt. Das Gros seiner Lebenszeit hat er wohl damit zugebracht, andere zu motivieren, zu trainieren, in Bewegung zubringen und Gemeinschaft zu schaffen. Für Martin Henze, der mit seinem kleinen Sohn vor einigen Jahren an Herbert Schades Kurs teilnahm, war der Senior ein wichtiger Impuls, sich selbst auch ehrenamtlich zu engagieren. „Für seinen Einsatz kann man Herbert Schade gar nicht genug danken“, findet er. Und das sehen wohl viele Menschen in Neustrelitz ähnlich. Die Zahl derer, die bei ihm in die sportliche Lehre gingen und gehen, ist riesig. Immerhin ist er seit 1969 in der Stadt als Trainer tätig. Auf sein Konto gehen beispielsweise zahlreicheTitelgewinne der Neustrelitzer Volleyballerinnen.

Ehrenvorsitzender des PSV

Herbert Schade gehört zu den Mitbegründern des PSV, dessen Ehrenvorsitzender er heute ist. Für Herbert Schade ist es nichts Besonderes, anderen Zeit zu schenken als ehrenamtlicher Trainer. Immer hat er seine Schützlinge mit Konsequenz zu Höchstleistungen geführt. „Sport ist meine Herzensangelegenheit“, sagt er. Was nicht bedeutet, dass es ihm nur darum ging, Titel und Urkunden mit seinen Sportlern zu gewinnen. „Klar, als Trainer muss man in gewisser Weise Strenge an den Tag legen, aber mir war es auch immer wichtig, für Spaß und Frohsinn zu sorgen“, sagt er.

Das ist bis heute so geblieben. Neben den Eltern-Kind-Turngruppen betreut er noch Seniorensportgruppen im PSV. „Da geht es nicht nur um die Bewegung, sondern vor allem um die Geselligkeit“, sagt er. Wenn die Senioren trainieren, gibt es immer ein großes Hallo in der PSV-Turnhalle in Alt Strelitz. Da werden Neuigkeiten aus dem Stadtgebiet ausgetauscht, Geburtstage gefeiert, Freud und Leid geteilt. Wenn jemand aus seiner Senioren-Truppe krank ist, macht Herbert Schade Besuche.

Seine Fotos schmücken die Vereinsräume

Viele der Aktivitäten hat Herbert Schade über all die Jahre mit seiner Kamera festgehalten – eine weitere Herzensangelegenheit in seinem Leben. Zahlreiche Bilder schmücken die Vereinsräume in der PSV-Turnhalle. Sie wecken Erinnerungen und zeigen, wie vielen Menschen Herbert Schade in seinem Leben begegnet ist. Dass diese Begegnungen aufgrund der Pandemie nun kaum noch stattfinden können, tut ihm sehr leid. Weder die Alten noch die Jungen dürfen zurzeit trainieren.

Er versucht dennoch, Kontakt zu halten. Herzensmensch, wie er ist. Über die gleichnamige Auszeichnung freut er sich, fügt aber augenzwinkernd auch hinzu: „Urkunden habe ich genug.“

Seit September läuft landesweit die Aktion Herzensmenschen. Jetzt wurden die erst sieben Preisträger ermittelt. Die Auszeichnung würdigt besonderes Engagement in den Bereichen Inklusion und Integration, in der Kranken- und Altenpflege, im Sportverein, in Kindergärten, in der Kirche oder in der Nachbarschaftshilfe. Schirmherrin ist Ministerpräsidentin Manuela Schwesig.