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Schauspieler besuchen Museum in Carwitz

Eine Ausnahme, wo Fallada einst seinen Allerwertesten platzierte

Carwitz / Lesedauer: 2 min

Mit „Falladas Traum“ – einer Uraufführung – startet das Neustrelitzer Theater in die neue Spielzeit. Im Zuge dessen ist bald Armin Müller-Stahl zu Gast.
Veröffentlicht:25.08.2018, 09:46

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Das war schon ein besonderes Gefühl, empfand Philipp Baumgarten. Der Schauspieler durfte ausnahmsweise auf einem Stuhl sitzen, auf dem einst auch der Schriftsteller Hans Fallada Platz genommen hat. Es war der Stuhl am Essplatz der Familie. „Seine Gesäßabdrücke sind noch sichtbar“, meinte Baumgarten sichtlich beeindruckt.

Der Schauspieler, der neu im Ensemble am Neustrelitzer Landestheater ist, war nicht der einzige Mime, der am Mittwoch den Weg in das Carwitzer Hans-Fallada-Museum fand. Und nicht nur für ihn wurde eine Ausnahme gemacht. „Ausnahmsweise“, wie Museumsleiter Stefan Knüppel sagte, durften die Schauspieler auch die Schreibmaschine auf dem Arbeitsplatz berühren und für ein Foto in eine andere Position bringen. Und ausnahmsweise durfte auch am Kaffeetisch Platz genommen werden. Das sind ansonsten Orte, die Besucher wegen des Schutzes des Inventars lediglich besichtigen können.

Vor der Ur-Aufführung kommt der Film-Star

Wenn man so will, hatte die Sache mit dem Vertiefen in die Sitzgelegenheit, auf der auch Fallada einst seinen Allerwertesten platzierte, sogar eine doppelte Bedeutung. Denn genau das Vertiefen war der Sinn des Besuchs der Gäste vom Neustrelitzer Theater. Die Schauspieler arbeiten derzeit an ihrer ersten Premiere der neuen Spielzeit. Es ist zugleich die erste Regiearbeit der neuen Schauspieldirektorin Tatjana Rese in Neustrelitz. „Falladas Traum“ heißt die Großstadtrevue von Gregor Edelmann, an der Rese auch mitgewirkt hat. Das Stück wird eine Uraufführung sein.

Die Revue greift das Jahr 1923 auf, in dem auch Falladas in Carwitz entstandener Roman „Wolf unter Wölfen“ spielt. Premiere für „Falladas Traum“ ist am 8. September im Großen Haus des Landestheaters.

Wenige Tage vor der Premiere gibt es am 2. September eine außergewöhnliche Matinee. Um 11 Uhr wird in der Alten Kachelofenfabrik Neustrelitz in das Stück eingeführt. Anschließend ist der 1. Teil des 1964 entstandenen DEFA-Films „Wolf unter Wölfen“ im Fabrikkino zu sehen. Die weiteren drei Teile laufen in den Wochen darauf. Zum letzten, dem vierten Teil, wird am 4. Oktober der Schauspieler Armin Müller-Stahl, der den Wolfgang Pagel spielte, als Gesprächsgast erwartet.