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Einstige Nerzfarm soll Paintball-Arena werden

Wesenberg / Lesedauer: 3 min

Ein Investor hat Interesse an der leer stehenden Pelztierfarm zwischen Wesenberg und Zirtow angemeldet. Er will das Areal zu einer Sportanlage umbauen.
Veröffentlicht:06.11.2018, 06:53

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Was ist damit noch anzufangen? Viel nicht mehr. So wird mancher wohl über die leer stehende Nerzfarm bei Wesenberg gedacht haben. Doch jetzt wurde während der jüngsten Stadtvertretersitzung in Wesenberg über die Pläne eines Investors informiert. Ein Interessent will das Areal umnutzen. Er hat vor, an Ort und Stelle ein Sport- und Freizeitgelände entstehen zu lassen.

Konkret gehe es um einen sogenannten Paintballplatz, erklärte Wesenbergs Bürgermeister Helmut Hamp (BfW). Beim Paintball oder Gotcha handelt es sich um ein Spiel, bei welchem Teams in einer Arena gegeneinander antreten. Die Teilnehmer sind mit Druckluftgewehren bewaffnet. Scharf geschossen wird aber nicht. Wie die englische Bezeichnung erahnen lässt, ballern die Spieler mit Farbkugeln aufeinander. Manche Fans betreiben Paintball als Mannschaftssportart. Es gibt sogar eine Bundesliga und mehrere Unterligen in Deutschland.

Angebot auch außerhalb der Saison interessant

Auf dem Gelände zwischen Wesenberg und Zirtow sollen mehrere Spielfelder entstehen. Die Pläne des Investors wurde in der Stadt bereits im Haupt- und im Bauausschuss beraten, wo sie jeweils auf Zustimmung stießen. Eine Paintball-Arena könne in der Tourismusregion nicht nur eine Bereicherung für die Urlauber, sondern auch für Einheimische sein, hieß es. Für den Tourismus könnte das Freizeitangebot zudem eine Saison verlängernde Komponente darstellen.

Auch wenn am Ende die Stadtvertretung dem Vorhaben ebenso grünes Licht erteilte, so hängt davon letztlich aber nicht die Umsetzung ab. „Wir stehen dem Vorhaben positiv gegenüber, aber allein mit einer Nutzungsänderung ist es nicht getan“, erklärte Martin Bork von der Fraktion BfW/Grüne. So müsse auch noch eine geänderte Bauplanung für das derzeit noch landwirtschaftlich genutzte Areal im Außenbereich angeschoben werden. Die bauliche Seite allerdings sei eine Entscheidungssache der Baubehörde beim Landkreis. Trotz der bisher ungelösten Frage solle das Vorhaben aus Wesenberger Sicht unterstützt werden. „Das ist doch allemal besser, als wenn dort wieder Massentierhaltung passieren würde“, so Bork.

Unternehmen war eine der letzten Nerzfarmen Deutschlands

Mit ihrem Einvernehmen will die Stadt Wesenberg so auch signalisieren, dass sie die Pläne des Investors begrüßt. „Das könnte eine Attraktion werden und zugleich werden Altlasten auf dem Gelände entfernt“, hob Heino Rechlin (Die Linke) hervor. Denn als Spielfläche sollen natürlich nicht die maroden Stallanlagen herhalten, sondern ist der Neubau von Spielfeldern geplant. Auf dem Areal war zuvor eine Pelztierzucht ansässig. Es handelte sich um eine der letzten Nerzfarmen Deutschlands. Der Betrieb wurde nach langen Protesten und Klagen von Tierschützern Ende vorigen Jahres eingestellt. Das war das Ergebnis eines Vergleichs, der letztlich mit dem Betreiber der Nerzfarm geschlossen wurde.