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Stadtentwicklung

Feldberg legt Studie zum Kommunalen Wohnungsbau vor

Feldberg / Lesedauer: 3 min

In der Feldberger Seenlandschaft fehlen Wohnungen. Unternehmer beklagen den Mangel schon länger. Jetzt ist untersucht worden, wo gebaut werden könnte.
Veröffentlicht:11.12.2018, 06:20

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Kommunaler Wohnungsbau – ja oder nein? Ehe es auf diese Frage in der Gemeinde Feldberger Seenlandschaft eine Antwort gibt, wird wohl noch jede Menge Wasser durch den Schmalen und Breiten Luzin fließen. Voraussichtlich im nächsten Frühjahr könnte es sogar ein öffentliches Forum geben. „Wir meinen, dass das notwendig ist“, verdeutlicht Bürgermeisterin Constance Lindheimer (SPD). Sie hatte vor wenigen Tagen zusammen mit Gemeindevertretern aus dem Bau- und Entwicklungsausschuss erste Untersuchungsergebnisse zu diesem Thema angehört. Dabei handelt es sich um den nunmehr vorliegenden Vorentwurf einer Machbarkeitsstudie zum kommunalen Wohnungsbau.

In Feldberg wird schon länger ein Mangel an Wohnungen beklagt. Vor allem Unternehmer würden immer wieder darauf hinweisen, dass sie schlecht Arbeitskräfte binden könnten, wenn diese keinen bezahlbaren Wohnraum in der Gemeinde finden würden. Das war unter anderem bei einem Workshop deutlich gemacht worden.

Nun wird es paradox

Der Vorentwurf der Studie hat nunmehr eine Art Paradoxon aufgelistet. Es gibt in der weitläufigen Gemeinde Feldberger Seenlandschaft mit ihren 27 Ortsteilen sogar Wohnungsleerstand. Allerdings befindet er sich in Ortsteilen, die für potenzielle Arbeitnehmer aus Feldberg offenbar nicht mehr attraktiv sind.

Der in der Studie aufgezeigte Überblick über potenzielle Wohnflächen und Einzelstandorte im Gemeindegebiet arbeitet denn auch zwei Kategorien heraus. Ortsteile mit Potenzial für Wohnungen und Ortsteile ohne. Zu den Ortsteilen mit Potenzial gehören demnach Feldberg, Carwitz, Dolgen, Fürstenhagen, Lichtenberg, Triepkendorf und Wittenhagen. Die Ortsteile Conow, Krumbeck, Lüttenhagen, Wrechen beispielsweise würden hingegen nicht über das Potenzial für den Bau von Mehrfamilienhäusern verfügen. Vor allem die Größe der Orte und ihre Entfernung zum zentralen Ortsteil Feldberg seien für die Beurteilung herangezogen worden. Zudem hätten Eigentums- und Baugrundverhältnisse sowie umweltrechtliche Belange und das Ortsbild eine Rolle gespielt.

Die Verwaltung selbst hatte zu Jahresbeginn in einer Frageaktion 24 Unternehmen und acht Vermieter angeschrieben, von denen 13 Unternehmer und sieben Vermieter antworteten. Die Befragung ergab, dass vor allem Ein- bis Vierraumwohnungen gefragt sind. In den kommenden fünf Jahren würden zwei bis zehn Wohnungen für Arbeits- und Fachkräfte benötigt – so die Prognose. Auch bei der Umfrage habe sich herausgestellt, dass es Wohnungsleerstand gibt. Vor allem in den Ortsteilen außerhalb von Feldberg ginge es um eine Größenordnung von bis zu 15 Prozent.

Weiter diskutiert

Nach der Diskussion im Bau- und Entwicklungsausschuss soll ein etwaiger kommunaler Wohnungsbau jetzt weiter in der Verwaltung und in den Fraktionen der Gemeindevertretung beraten werden. Danach stellt sich Bürgermeisterin Lindheimer ein öffentliches Forum vor. „Wir nehmen uns hier die Stadt Woldegk mit ihrem Vorgehen zum Thema seniorengerechtes Wohnen zum Beispiel“, so das Gemeindeoberhaupt.

Kommunale Wohnungen gibt es in der Feldberger Seenlandschaft schon lange nicht mehr. Sie wurden Anfang der 1990er Jahre verkauft.