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Falsche Gerüchte um Aus der Finanzbehörde in Neustrelitz

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Was passiert mit dem Landesamt für Finanzen in Neustrelitz? Darüber wird seit Monaten spekuliert. Der CDU-Landesvorsitzende Vincent Kokert klärt auf und räumt Gerüchte aus dem Weg.
Veröffentlicht:18.10.2018, 06:59

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Das Landesamt für Finanzen in der Schlossstraße in Neustrelitz bleibt bestehen. Das versicherte der CDU-Landesvorsitzende Vincent Kokert am Mittwoch vor Ort und entkräftete damit Gerüchte, wonach die Behörde geschlossen werden soll. „Solange ich mitreden kann, stellt das Land den Standort nicht infrage, im Gegenteil“, sagte er.

Im Zuge der Finanzreform habe das Haus in Neustrelitz zu Jahresbeginn sogar an Bedeutung gewonnen. Das ehemalige Landesbesoldungsamt und die Landeszentralkasse wurden zum Landesamt für Finanzen zusammengelegt. „Mit dem Haushaltskassenrechnungswesen und dem Bezügeabrechnungsverfahren haben wir nun die beiden mächtigsten Verfahren des Landes im Haus“, sagte Direktorin Carina Fromm.

140 Mitarbeiter am Standort

Monatlich würden 17.000 Zahlfälle für Besoldung, 28.000 Zahlfälle für Entgelt und jährlich 8500 Anträge auf Beihilfe bearbeitet. Mit 140 Mitarbeitern sei der Standort Neustrelitz der größte vor Schwerin, Rostock und Greifswald. „Wir können die anstehenden Aufgaben nur mit dem Wissen und der Bereitschaft der Kollegen in Neustrelitz stemmen“, so Carina Fromm.

Von Entlassungen könne überhaupt keine Rede sein. Eher sollen zusätzliche Leute eingestellt werden. Speziell im Bereich Informationstechnik (IT) besteht Bedarf, sagte Vincent Kokert. Der Altersdurchschnitt der Mitarbeiter liegt laut Carina Fromm über 50 Jahren. Bis zum Jahr 2022 würden viele in den Ruhestand gehen. Auch darum werde Nachwuchs gesucht.

Software ist uralt und muss ersetzt werden

Denn auf die Behördenmitarbeiter kommt in den nächsten zehn Jahren einiges zu. Das Amt steht vor einer „riesigen Herausforderung im IT-Bereich“, sagte Carina Fromm. Die Landesbediensteten arbeiten mit 47 Jahre alter Software. „Das System war schon veraltet, als wir es 1990 von Schleswig-Holstein übernommen haben“, sagte Organisationsreferentin Sabine Zapf. „Das ist ein Dino. Wir sind die einzigen, die das noch am Laufen haben.“ Die anstehende Erneuerung des Bezügeabrechnungsverfahrens sei eine Mammutaufgabe, die nur zu stemmen sei, wenn alle Mitarbeiter sie mittragen.

Berufsbild ändert sich

Die Behörde in Neustrelitz habe eine Vorreiterrolle. „Wir werden vorangehen und eine IT-Strategie einführen, die andere Ämter auch nutzen können“, sagte IT-Leiter Paul Rosenthal. „Das Amt in Neustrelitz wird ein IT-Kompetenzzentrum“, so Vincent Kokert.

Das Gerücht sei während der Finanzreform Ende 2017 entstanden. „Über die Reform wurde viel diskutiert. Mit dem ursprünglichen Plan konnte ich nicht mitgehen. Neustrelitz ist in den vergangenen Jahren zu stark zerfleddert worden, was Standorte angeht. Jetzt steht die Digitalisierung an. Dass es da Ängste gibt, kann ich verstehen“, so der Politiker. Entlassen werde niemand, aber das Berufsbild werde sich ändern. Zeit, in der jetzt noch Daten abgeschrieben oder Zahlen von A nach B getragen werden, könne in Zukunft kreativer genutzt werden.