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Kleine Raupe, große Wirkung

Gespinstmotte sorgt für gespenstischen Baum

Drosedow / Lesedauer: 2 min

Ein kahlgefressener und völlig umwebter Baum steht auf einer saftig grünen Wiese am Gobenowsee bei Drosedow. Was es damit auf sich hat, können die Förster vom Forstamt Mirow beantworten.   
Veröffentlicht:28.05.2014, 16:05

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Ein gespenstisch anmutender Baum hat in den vergangenen Tagen in Drosedow für Aufregung gesorgt. Eine Nordkurier-Leserin gab der Zeitung den Hinweis auf den ungewöhnlichen Anblick am Gobenowsee und erzählte, dass sie sich um den Baum Sorgen mache. Insekten hätten die komplette Krone umwebt.

Verantwortlich für den inzwischen kahlgefressenen Baum sei die Gespinstmotte, weiß Fred Westphal aus dem Mirower Forstamt. „Das ist aber nichts Dramatisches oder Bedrohliches“, erklärte er. Die zuständige Revierförsterin habe sich den Baum vor Ort angeschaut. Denn meldepflichtige Schädlinge, wie zum Beispiel den Eichenprozessionsspinner, gilt es frühzeitig zu erkennen. Die wegen ihrer giftigen Haare auch für den Menschen gefährlichen Raupen dieses Insekts waren in Drosedow aber nicht am Werk. „Keine Panik“, gibt Westphal Entwarnung.

Der Baum sehe nun zwar gespenstisch aus und könnte in dieser Vegetationsperiode kahl bleiben, aber im kommenden Jahr sollte er wieder neue Triebe entwickeln, sagt Westphal. Die Raupen der Gespinstmotte würden mancherorts sogar ganze Alleen abfressen. Aber selbst dann müsse man noch nicht in Panik verfallen. Nahezu alle Raupen der verschiedenen Gespinstmottenarten sind für den Menschen ungefährlich und betroffene Pflanzen treiben später wieder aus. 

Kieferspanner macht mehr Probleme

In den Strelitzer Wälder haben die Förster neben dem Eichenprozessionsspinner vor allem aber ein anderes Insekt unter genauer Beobachtung. „Uns macht eher mal der Kieferspanner Probleme“, erklärt Westphal. Dieser Schädling finde in der Region aufgrund der weiten Kiefernwälder ganz einfach ein großes Angebot. „Im Jahr 2006 hatten wir zum Beispiel mit merklichen Fraßschäden zu kämpfen, wir mussten zum Glück aber nicht die chemische Keule rausholen“, so Westphal.

Um einen massenhaften Schädlingsbefall möglichst schon vor dem Ausbruch zu erkennen, gibt es im Forstamt Mirow die Winterbodensuche. Dazu untersuchen die Förster schon vor dem Frühjahr den Waldboden stichpunktartig und halten nach den verpuppten Larven Ausschau.