Promi zu Gast
Häuptling Gojko Mitic trifft seine treuen Fans
Neustrelitz / Lesedauer: 3 min
DEFA-Chefindianer Gojko Mitic war am Sonnabend in Neustrelitz. Der Schauspieler stellte in der Alten Kachelofenfabrik zusammen mit Verleger Frank Elstner die Neuauflage des bekannten Indianerbuches „Die Söhne der großen Bärin“ vor. Liselotte Welskopf-Henrich hatte sich den Mehrbänder einst ausgedacht und aufgeschrieben.
Gojko Mitic, der Hauptdarsteller aus der Verfilmung des Bestsellers, erzählte von den Dreharbeiten in verschiedenen Ländern, Problemen bei der Beschaffung und Ausbildung der Indianerpferde und von abenteuerlichen Stunts, die er alle selbst ausführte. Doubeln ließ er sich nämlich nie. „Bis auf ein paar Schrammen und blaue Flecken ging es immer gut. Es gab jedoch auch kritische Situationen, bei denen ich in einer durch die Pferde aufgewirbelten Staubwolke verschwand. Das Drehteam war froh, als ich heil wieder auftauchte“, erzählte der gebürtige Jugoslawe. Schon als Kind war Gojko Mitic begeistert von Indianern, lieh sich viele Bücher aus.
Indianer-Weisheiten gesammelt
Heute liest der 78-Jährige aber keine Indianerbücher mehr. Das Thema lässt ihn trotzdem nicht los. Viel ist er unterwegs und hält Lesungen. Dabei greift er auch auf seine umfangreiche Sammlung von Aussprüchen von Indianerhäuptlingen zurück. „Die Zuhörer sind immer wieder erstaunt, wie aktuell diese Indianerweisheiten auch heute noch sind“, sagt Gojko Mitic. Er wies auch darauf hin, dass die Indianer im absoluten Einklang mit der Natur leben und sich daraus nur das nehmen würden, was sie bräuchten, nicht mehr. Deutlich betont er: „Mit unserem Lebensstil zerstören wir die Natur. Dabei ist zu bedenken: Wir haben nur diese eine Erde.“
Lärzerin konnte beim Quiz alle Fragen beantworten
Der Filmbranche ist er auch treu geblieben. „Ich habe in einem Film mitgewirkt, der voraussichtlich im März 2019 in die Kinos kommen wird. Der Film muss wohl gut gelungen sein, denn chinesische Filmverleiher haben schon 10 000 Kopien bestellt. Mehr kann und darf ich zum Inhalt noch nicht sagen.“
Mit den rund 40 Besuchern des Abends veranstaltete Moderator Frank Kraus ein kleines Quiz. Er zeigte Skizzen zu Gojko Mitic-Filmen – und die Zuschauer sollten die Filmtitel erraten. Eindeutige Siegerin war Lisa Ullrich aus Lärz, die zurzeit in Rostock lebt. Sie wusste als Einzige alle Fragen zu beantworten. Ihr Interesse an Indianern wurde bereits in der Kita geweckt, als dort der Film „Die Söhne der großen Bärin“ gezeigt wurde. Seither ist die 20-Jährige verrückt nach Indianerliteratur und -filmen. Das ist auch die Neustrelitzerin Dorothee Franke, die die Ausgabe von „Das helle Gesicht“ in den Händen hielt. „Das Buch hatte ich noch nicht, es ist der fünfte Band einer Reihe. Ich bin sehr auf den Inhalt gespannt und werde es verschlingen,“ sagte sie lachend.
Neuauflage vorgestellt
Der Verleger des in Chemnitz ansässigen Palisander Verlages, Frank Elstner, hat eine sechsbändige Auflage des Indianerbuch-Klassikers auf den Markt gebracht. Wenn alle sechs Bände nebeneinanderstehen, ist auf den Buchrücken eine indianische Landschaft zu sehen. Aufgenommen in diese Auflage wurde wieder das Nachwort der Buchautorin Liselotte Welskopf-Henrich, das eine historische Betrachtung der Besiedelung des amerikanischen Kontinents enthält und die Lebensverhältnisse der Indianer in der Mitte des 20. Jahrhunderts darstellt. Erscheinen wird die Neuauflage in vorerst 1500 Exemplaren.