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Umzug nach Rostock

Herr und Herr Pastor sagen der Gemeinde in der Seenplatte Ade

Wanzka / Lesedauer: 3 min

Die Kirchengemeinde Wanzka verabschiedet ihr Pastorenpaar. Dirk Fey und Stephan Möllmann-Fey haben in den mehr als fünf Jahren viel bewirkt.
Veröffentlicht:24.04.2022, 14:36

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Als Dirk Fey und Stephan Möllmann-Fey im Herbst 2016 in das Pfarrhaus Rödlin einzogen und ihren Dienst in den Kirchgemeinden Rödlin-Warbende und Feldberg antraten, war das für alle eine Premiere. Zum einen hatten die beiden ihrer katholischen Ordensgemeinschaft den Rücken gekehrt und geheiratet. Zum anderen waren sie zum evangelischen Glauben konvertiert und hatten sich erfolgreich bei der Nordkirche um Pastorenstellen beworben.

Dass beide Macher sind, das sprach sich in den Gemeinden rasch herum. Die Liste, die das Paar in den vergangenen fünfeinhalb Jahren abgearbeitet hat, ist lang. Neben den Routine-Aufgaben galt es unter anderem, die Sanierung der Wanzkaer Klosterkirche zu bewerkstelligen. Das Kirchweihfest wurde angeschoben. Doch die größte Herausforderung war wohl, die beschlossene Fusion der vier Kirchgemeinden Warbende-Rödlin, Feldberg, Peckatel und Grünow über die Bühne zu bringen und den damit einhergehenden Stellenabbau abzufedern. Daran erinnerte Pröpstin Britta Carstensen bei der Verabschiedung des Pastorenpaares am Sonnabend in der Wanzkaer Klosterkirche.

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Viele Menschen waren gekommen, um sich für die geleistete Arbeit zu bedanken. „Mit einem weinenden und einem lachenden Auge verabschiede ich euch“, sagte Carstensen.

Wirkungskreis bleibt der Kirchenkreis Mecklenburg

Gerne hätte die Pröpstin – und die Kirchengemeinde Wanzka – die beiden weiterhin in ihren Diensten gesehen. Andererseits seien sie nicht aus der Welt, ihr Wirkungskreis sei immer noch der Kirchenkreis Mecklenburg, erklärte Britta Carstensen das „lachende Auge“. Dirk Fey tritt zum 1. Mai seine Stelle als Probst in Rostock an. Sein Ehemann Stephan Möllmann-Fey beginnt in einigen Wochen seine Arbeit als Schulseelsorger und Religionslehrer an der CJD-Christophorusschule in der Hansestadt.

Dass nicht alles reibungslos in den vergangenen Jahren verlaufen ist, liege auch darin, dass sich die Kirche im Wandel befinde. Für große Diskussionen in der Gemeinde sorgten und sorgen die Friedhofsschließungen. Sie seien notwendig, um die finanziellen Ressourcen zu schonen und den Verwaltungsaufwand zu minimieren, um mehr Zeit für Seelsorge zu haben, heißt es.

Geschenke und Händedruck

Auf 450 Quadratkilometer erstreckt sich die neu entstandene Kirchgemeinde Wanzka. Für die zwei Pastoren und den Kirchgemeinderat hieß es, trotzt der großen Distanzen Nähe zu schaffen. Es entstanden Projekte wie die „Mobile Kirchentheke“ und das Adventssingen. „Euer Weggehen reißt eine Lücke, die leider nicht so schnell geschlossen werden kann“, gab Pröpstin Britta Carstensen zu. Man könne keinen Nachfolger aus der Tasche zaubern, aber „wir werden eine gute Nachfolgerin finden“, versicherte sie.

Im Anschluss an den Gottesdienst ergriffen viele Menschen die Gelegenheit, sich persönlich von dem Pastorenpaar zu verabschieden – die einen mit einem Händedruck, andere hatten Geschenke mit. So zum Beispiel ein Foto, auf dem die beiden vor ihrem Auto mit dem alten Kennzeichen „AM-EN“ stehen. Das A und das M im Kennzeichen stehen für die Region Amberg in Bayern. Dort hatte das Paar bis zu seinem Umzug nach Mecklenburg gelebt