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Kommentar

In Woldegk gibt es neben dem Gutspark noch andere Sorgenkinder

Woldegk / Lesedauer: 2 min

Was spricht für die Sanierung des Lennéparks? Vor einem positiven Beschluss sollten überzeugende Argumente gefunden werden, meint unsere Reporterin.
Veröffentlicht:01.07.2022, 05:42

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Zur Diskussion um den Fördermittelantrag für dieSanierung des Gutsparkes im Woldegker Ortsteil Göhren meint unsere Reporterin Marlies Steffen:

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben: Die Woldegker Stadtvertreter haben nun noch acht Wochen Zeit, sich mit der geplanten Teilsanierung des Lennéparks in Göhren zu beschäftigen. Die Zeit sollte gut genutzt werden, um überzeugende Argumente zu finden. Sicher ist es richtig, in der großen Flächengemeinde Woldegk auch die Ortsteile zu entwickeln. Und es ist auch wichtig, das Erbe zu pflegen. Aber es stimmt, wenn Stadtvertreter sagen, dass Woldegk noch ganz andere Probleme hat. So wird auf dem Mühlenberg, dem touristischen Anker der Stadt, gerade mit der Sanierung der Ehlertschen Mühle nur Stückwerk geleistet. Dort ist man aufgrund von fehlenden Mitteln von einem modernen Info-Zentrum, das altes Handwerk vermittelt, noch sehr weit entfernt. Für die Sanierung des Dieckgrabens an der Stadtmauer wird viel Geld ausgegeben werden müssen. Solange das nicht da ist, kann auch die historische Anlage an der Stadtmauer nicht weiter entwickelt werden. Dies sind nur zwei Sorgenkinder in Woldegk.

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Bedacht werden sollte auch dies: Fördergelder sind eine wunderbare Sache, machen sie doch möglich, was sonst nicht ginge. Aber sind 500 000 Euro oder mehr wirklich angemessen, was das zu erwartende Ergebnis angeht? Wie viele Menschen werden dort unterwegs sein? Es geht um Steuergelder, die wir alle erwirtschaftet haben. Da sollte man schon einen gewissen Wirkungsgrad erwarten dürfen. Außerdem: Wenn das Projekt jetzt abgespeckt wird, was bleibt dann noch von dem angestrebten Leuchtturm, selbst wenn man mit den Uckermärkern in Wolfshagen zusammenarbeitet?

Letztlich müsste auch das – ebenfalls mit Fördermitteln sanierte – Zollhaus Göhren mit in die Debatte einbezogen werden. Dort ist eine Ausstellung einem historisch bedeutsamen Thema gewidmet: Landwirte im Widerstand gegen den Nationalsozialismus. Die Art und Weise der Präsentation erwies sich schon vor Corona nicht wirklich als Besuchermagnet. Auch hier besteht Entwicklungsbedarf. Wie auch immer die Entscheidung zu dem Antrag auf Fördermittel für den Lennépark ausfällt, getroffen werden muss sie Ende August. Man darf gespannt auf das Ergebnis sein.