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Personalie bei Kreismusikschule

Jugend-Orchesterleiter wird abgelöst

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Der Chef der Kreismusikschule hat seinem Stellvertreter die Leitung des Jugendsinfonieorchesters entzogen. Die Umstände seien äußerst unwürdig, heißt es.
Veröffentlicht:17.12.2018, 19:15

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Das ist durchaus ein Paukenschlag: Johannes Groh ist nicht mehr Leiter des Jugendsinfonieorchesters (JSO) der Kreismusikschule Kon.centus. Von einem Wechsel wurde in den vergangenen Monaten zwar immer wieder gemunkelt. Am Freitag nun hat Schulleiter Wolfgang Hasleder Tatsachen geschaffen und Grohs Ablösung bekannt gegeben.

Offiziell wollte es am Montag gegenüber dem Nordkurier keiner sagen, aber hinter vorgehaltener Hand hieß es: Die Umstände, unter denen der bisherige Orchesterleiter den Taktstock abgeben soll, seien mehr als unwürdig. Sogar von Rufmord ist die Rede: Erst am gleichen Tag erfuhr Groh, der derzeit erkrankt ist, davon.

Brief spricht (zu) deutliche Worte

Und noch pikanter: Am gleichen Tag verschickte die Musikschule Briefe – der Wortlaut liegt dem Nordkurier vor – an die Eltern und die jungen Orchestermusiker. Darin zieht Hasleder ordentlich gegen Groh vom Leder und verkündet Dinge, die eigentlich in Personalgesprächen beredet werden sollten. Demnach gingen der Entscheidung des Schulleiters hausinterne Probleme voraus, sollen „organisatorische und pädagogische Belange unerfüllt“ geblieben sein.

Der Schulleiter findet indessen weder ein Dankeschön für den bisherigen Orchesterleiter noch eine Würdigung der in den vergangenen Jahren geleisteten Arbeit. Er selbst werde die Leitung des Orchesters übernehmen, kündigte Wolfgang Hasleder an. Bei einem Elternabend am 9. Januar will er für Fragen zur Verfügung stehen.

Landkreis kündigt Stellungnahme an

Beim Landkreis zeigte man sich am Montag überrascht von dem Vorgehen des Musikschulleiters. Landrat Heiko Kärger (CDU) kündigte eine Stellungnahme für heute an.

Johannes Groh, der zugleich auch stellvertretender Schulleiter der Musikschule Kon.centus ist, hat das JSO seit 20 Jahren geführt. Er ist für seine Verdienste mehrfach geehrt worden. So erhielt er den Daniel-Sanders-Kulturpreis. Erst im Juni waren Groh und sein Kollege Tomasz Gilka vom Jugendsinfonieorchester aus Szczecinek bei einem Konzert auf dem Neustrelitzer Schlossberg für ihre besondere Leistung, alle Klangkörper zu vereinen, vom Landkreis ausgezeichnet worden.