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Wasserrettung

Kaum noch Rettungsschwimmer für die Seenplatte

Mirow / Lesedauer: 3 min

Viele Kinder in MV sind keine sicheren Schwimmer. Das könnte im Sommer besonders brenzlig werden, da so einige Badeseen ohne Rettungsschwimmer auskommen müssen.
Veröffentlicht:09.06.2022, 12:04

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Ein unbesetzter Rettungsschwimmer-Posten im Mirower Strandbad konnte für diesen Sommer zuletzt noch mal abgewendet werden. Dennoch befürchten die Verantwortlichen in Mirow, dass es in den kommenden Jahren schwierig werden könnte, die Badeaufsicht am Mirower See weiterhin abzudecken. In der Stadtvertretung wurde jüngst nun der Ruf nach einem kreisweiten Modell für den Einsatz von Rettungsschwimmern laut.

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So warf Karlo Schmettau (FDP) angesichts der Kosten im Vertrag mit dem neuen Partner die Frage nach der Verhältnismäßigkeit auf. „Das ist schon happig und es könnte in den nächsten Jahren noch teurer werden“, so Schmettau. Die Organisation der Badeaufsicht werde aktuell nicht nur in Mirow als unbefriedigend betrachtet, erklärte Mirows Bürgermeister Henry Tesch (CDU) daraufhin.

Viele Kommunen in der Seenplatte stehen vor demselben Problem und die wenigen Anbieter sind sehr gefragt. „Wir brauchen ein Modell, für das der Landkreis mal losgeht und mit Trägern der Wasserrettung spricht“, sagte Tesch. Am Ende gehe es darum, gutes Personal für den Sommer zu bekommen, welches jedoch auch im Winter beschäftigt werden müsse.

Nachdem im Vorjahr die DRK-Wasserwacht erklärt hatte, dass sie keine Rettungsschwimmer mehr für den Mirower Strand stellen könne, konnte die Stadt Anfang des Jahres die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) als neuen Partner gewinnen. Der Vertrag wurde nun festgezurrt.

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Demnach wird vom 1. Juli an bis zum 4. September in der Zeit von 10 bis 18 Uhr eine Absicherung des Wasserrettungsdienstes am Badestrand Mirower See durch die DLRG gestellt. Vertraglich zugesichert wurde dabei auch eine Unterkunft, und zwar eine Ferienwohnung in der Nähe. Die Gesamtkosten für die Badesaison 2022 belaufen sich für die Stadt mit Unterkunft und Vergütung auf rund 18.300 Euro.

Die Mirower sind dabei längst nicht die einzigen, denen die Rettungsschwimmer abgesprungen waren. Der Gemeinde Klink an der Müritz geht es aktuell genauso. Im Gegensatz zu Mirow wurde hier bislang kein neuer Vertragspartner gefunden. „Wir hätten gerne eine Bewachung zwischen 10 und 18 Uhr“, teilte Bürgermeisterin Jana Böckmann dem Nordkurier kürzlich mit. Doch trotz vieler Bemühungen auch über das Amt Seenlandschaft „konnten wir keine Rettungsschwimmer für unseren Strand verpflichten“, fügt sie hinzu.

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Aus dem Ordnungsamt des Landkreises Mecklenburgische Seenplatte heißt es auf Nordkurier-Nachfrage zum Mirower Vorschlag, dass es aktuell keine Bestrebungen zur Erarbeitung eines kreisweiten Modells für den Einsatz von Rettungsschwimmern bei der Badeaufsicht gebe. Dies sei originäre Aufgabe der Kommunen. In Verantwortung des Landkreises liege zwar die Notfallrettung, zu der auf die Wasserrettung zählt, jedoch falle darunter nicht die Badeaufsicht an den Strandbädern, hieß es.