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Böllerverbot

Kommunen setzen zu Silvester auf die Vernunft der Bürger

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Was ist Silvester ohne ein Feuerwerk? Das zweite Jahr in Folge müssen die Bürger der Strelitzer Region auf Raketen, Böller & Co. verzichten.
Veröffentlicht:30.12.2021, 21:35

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Hier wird auf den Bürger vertraut: Weder in Neustrelitz noch in Feldberg und Woldegk sind sogenannte Allgemeinverfügungen zum Thema Silvesterknallerei erlassen worden. Bereiche in den Kommunen sind demnach wegen zu befürchtender Böllerei nicht extra gesperrt worden. „Wo nichts verkauft wird, braucht auch nichts geregelt werden“, konstatiert der stellvertretende Neustrelitzer Bürgermeister Christian Butzki. In Deutschland dürfen wie schon im vergangenen Jahr keine Böller und Raketen verkauft werden. Die Einfuhr von Böllern aus Polen sei illegal und werde an der Grenze streng kontrolliert. Christian Butzki rechnet vor dem Hintergrund der Verbote auch nicht mit großen Menschenansammlungen an zentraler Stelle.

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Ordnungsamt im Dienst

Ähnlich sehen das seine Amtskollegen Patrick Reußow in der Feldberger Seenlandschaft und der Woldegker stellvertretende Bürgermeister Hans-Joachim Conrad. Auch hier vertraut man dem Bürger. Dennoch würden die Mitarbeiter des Ordnungsamtes das Geschehen aufmerksam verfolgen, kündigt Patrick Reußow an. Und er erinnert daran, dass Restböller aus vergangenen Jahren und legal eingeführte Feuerwerke durch einzelne Personen durchaus abgebrannt werden können. Hierzu habe es in den vergangenen Tagen im Feldberger Rathaus immer wieder Anfragen von Bürgern gegeben.

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18 Ensätze im Vorjahr

Es ist bereits der zweite Jahreswechsel ohne große Böllerei. Polizei und Feuerwehr rechnen aus Erfahrung trotzdem mit Vorkommnissen. So verzeichnete die Polizeiinspektion Neubrandenburg zum Jahresende 2020 insgesamt 170 Einsätze – davon 18 in Neustrelitz. Zum Vergleich: Ein Jahr zuvor gab es 33 Einsätze in der Residenzstadt. Mehrheitlich sei die Polizei zu typischen Einsatzlagen wie Sachbeschädigungen und Bränden oft im Zusammenhang mit Pyrotechnik gerufen worden. Zudem sei es zu Streitigkeiten und Körperverletzungen gekommen. Oft seien die Beteiligten dabei alkoholisiert gewesen. Es blieb jedoch mehrheitlich bei leichten Verletzungen. Der Konsum von Drogen spiele in der Silvesternacht aus polizeilicher Erfahrung keine größere Rolle als an anderen Tagen oder Wochenenden im Jahr, hieß es. In der Silvesternacht 2020/2021 seien einige Meldungen zu Verstößen gegen bestehende Corona-Regeln hinzugekommen. Wiederholt seien auch nicht für die Verwendung in Deutschland zugelassene Feuerwerkskörper festgestellt worden. Der Besitz und die Verwendung stellen einen Verstoß gegen das Sprengstoffgesetz dar, machte Alexander Gombert von der Polizeiinspektion Neubrandenburg deutlich.

Polizei und Feuerwehr stehen bereit

Die Polizeireviere im Inspektionsbereich sind für den kommenden Silvestertag in Maximalstärke aufgestellt. Zusätzlich wurden Unterstützungskräfte der Bereitschaftspolizei angefordert, kündigte Gombert an. Auch die Freiwillige Feuerwehr Neustrelitz sieht sich gewappnet. „Wir stehen bereit“, sagte Wehrführer Holger Brand.