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Forschung

Luftfahrtzentrum tauft das erste Messboot in Neustrelitz

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Das Messboot des DLR hat nun seinen Heimathafen in Neustrelitz gefunden. Damit sollen Systeme getestet werden, um die Schifffahrt sicherer zu machen.
Veröffentlicht:27.06.2019, 17:49

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Das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) geht aufs Wasser. In Neustrelitz wurde am Donnerstag feierlich ein Messboot getauft. Die Aurora, so der Name, soll in Zukunft dabei helfen, den Schiffsverkehr sicherer zu machen. „An Land kann man sich an Straßen orientieren. Auf dem Wasser dagegen ist das mit der Orientierung nicht so einfach“, sagt Thoralf Noack, Leiter der Abteilung Nautische Systeme des DLR. Seine Abteilung entwickelt unter anderem Verfahren, damit Boote sicher navigieren können. „Mit einem Messboot können wir diese auch praktisch testen.“

Rund 65.000 Euro investiert

Die Aurora ist das erste Messboot des DLR. Gut ein Jahr dauerte es, bis sie fertig im Neustrelitzer Hafen ankam. „Es ist nicht das größte, aber was nicht ist, kann ja noch werden“, sagt Noack. Es mag klein sein, ist aber technisch sehr gut ausgestattet. Von Radar bis Sonar über GPS und anderweitige Sensoren hat es alles, um Gewässer für den Schiffsverkehr so gut wie möglich zu untersuchen.

Für die voll ausgestattete Aurora, inklusive Trailer für den Transport, hat das DLR bis jetzt rund 65.000 Euro investiert. Noch ist aber nicht alles installiert. Vielleicht, so Noack, wird noch Umfeldsensorik getestet werden. In vielen Autos werden ähnliche Sensoren bereits etwa für Einparkhilfen genutzt. „Bei Booten kann das zum Beispiel in Schleusen nützlich sein.“ Kommunikationstechnik soll auch getestet werden.

Für Taufpatin Silke Sadowski, Chefredakteurin von Schiff und Hafen in Hamburg, hat das kleine Boot eine besondere Bedeutung. Es sei ein gutes Zeichen für die Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen und des technischen Austauschs. „Wenn mir vor ein paar Jahren jemand gesagt hätte, dass das DLR mal ein Boot einweiht, hätte ich vermutlich gefragt: Wie kann das gehen?“

Aurora ist auch auf der Ostsee unterwegs

Die Aurora wird vor allem in Häfen, auf Binnenwasserstraßen und in der Ostsee unterwegs sein. Ihr erster richtiger Einsatz ist in den Sommermonaten in der Ostsee geplant. Dort will das DLR unter anderem mit einem alternativen System zu GPS arbeiten. „Neustrelitz wird aber immer der Heimathafen sein. Die Aurora wird den Namen Neustrelitz überall mit hintragen, wenn sie unterwegs ist“, sagt Noack. Um einen Liegeplatz muss sich das DLR auch nicht sorgen. Den hat der Wassersportverein Neustrelitz zur Verfügung gestellt.

Viele Gründe für den DLR, bei der Taufe den Champagnerkorken fliegen zu lassen. Auch die Taufpatin war gut für den Anlass vorbereitet. „Sie hat keine roten Haare und nichts Grünes an“, sagte Noack schmunzelnd. Denn beides soll laut Glaube der Seefahrer Unglück bringen. Das wusste die mit der Seefahrt vertraute Sadowski natürlich abzuwenden und wünschte „Immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.“