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Corona-Proteste

Montags-Demo in Neustrelitz – Bündnis ruft zu Mahnwache auf

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

Der Montagabend wird in Neustrelitz noch turbulenter. Die seit mehreren Wochen anhaltenden Proteste rufen nun parallele Bewegungen auf den Plan.
Veröffentlicht:15.01.2022, 16:32

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Schon am Montagabend dieser Woche hatte sich rund ein Dutzend Personen am Rand der Corona-Demo zu eigenen Protesten eingefunden. Die Gruppe lief nicht im Demonstrationszug mit, sondern stellte klar, dass man viele Ansichten der Demonstranten eben nicht teile. Nun rufen Mitglieder des Neustrelitzer Bündnisses „Vielfalt statt Einfalt“ erneut zur Mahnwache und weiteren alternativen Aktivitäten auf. Dem Bündnis gehören Vertreter der demokratischen Parteien, Vereine, Kultur und der Kirche an.

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Friedvoll zur Solidarität aufrufen

Die Mitglieder wollen bunt, freundlich und friedvoll zur Solidarität aufrufen, heißt es. „Was da seit einiger Zeit stattfindet, sind keine Spaziergänge, sondern Demos. Man ist pauschal gegen alles, ohne sich konkret für Verbesserungen der sicherlich auch zu kritisierenden, teilweise hektischen Corona-Politik einzusetzen“, sagt der Neustrelitzer Stadtvertreter Falk Jagszent (Grüne). Gemeinsam mit Thomas Fiß von der Linkspartei hat er für Montag, den 17. Januar, ab 18.30 Uhr eine Mahnwache auf dem Marktplatz angemeldet. Als Bündnispartner fragt sich Thomas Fiß, ob allen Teilnehmenden der Montagsdemos klar sei, mit wem diese auf die Straße gehen. Denn die Demo berufe sich unter anderem auf die Kampagne freiheitsboten.org, deren Ziel die Desinformation sei. „Wir möchten konkrete Themen diskutieren und zu einem besonnenen Umgang mit der aktuellen Situation aufrufen“, sagt Fiß.

Friedensgebet in der Kirche

Zudem hatte am Montag dieser Woche erstmals auch ein Friedensgebet der evangelischen Kirchengemeinde mit den Pastoren Cornelia Seidel und Christoph Feldkamp stattgefunden, die die Nöte und Ängste der Menschen aufnehmen wollen. Die Friedensgebete sollen auch weiterhin parallel zu den Montagsdemos stattfinden, heißt es vom Vielfalt-Bündnis. Darüber hinaus wird es ein Angebot der Kirchengemeinde am Donnerstag, dem 20. Januar, um 19 Uhr in der Stadtkirche geben – ein „HörRaum“, in dem jeder, der möchte, über seine Gefühle, Sorgen und Ängste in dieser Pandemiesituation sprechen kann. Das Motto lautet: Dialog durch Zuhören. Es gehe nicht um Argumente oder um eine Diskussion. Durch das Sprechen über das, was bewegt, solle Entlastung und Verständnis erlangt werden.

Zwei Versammlungen angemeldet

Teilnehmer der Mahnwache, am Friedensgebet sowie am HörRaum werden gebeten, einen Mund-Nasenschutz zu tragen. In der Kirche gilt zudem die 3G-Regel, ein Abstandsgebot und die Kontaktdaten werden aufgenommen.

Laut der Ordnungsbehörde im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte liegen für den Montagabend für die Stadt Neustrelitz zwei Versammlungsanmeldungen vor. Die Anmelder rechnen einmal mit 50 bis 100 Personen beziehungsweise mit 500 Teilnehmern, heißt es aus der Pressestelle vom Landkreis.