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Kunst

Neue Ausstellungssaison in der Neustrelitzer Plastikgalerie

Neustrelitz / Lesedauer: 3 min

Die Arbeiten von Volkmar Kühn sind unter dem Titel „Aus dem Leben” zu sehen. Aber auch der Ausstellungsort, die Schlosskirche, ist nach dem Umbau einen Besuch wert.
Veröffentlicht:01.05.2019, 07:38

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Mit Objekten des Bildhauers Volkmar Kühn startet die Plastikgalerie in der Schlosskirche Neustrelitz am Sonnabend in die neue Ausstellungssaison. „Aus dem Leben“ heißt die Ausstellung, die der Thüringer für Neustrelitz zusammengestellt hat. „Volkmar Kühn zählt zu jenen Bildhauern in Deutschland, die sich mit ihrem Gesamtwerk der menschlichen Gestalt verschrieben haben“, erklärte Stadtsprecherin Petra Ludewig. „Die menschliche Gestalt ist das Herzstück seiner Kunst, die sich aus einer tiefen Verbundenheit des Bildhauers mit dem Leben speist. Sein thematisch breit aufgestelltes Werk vermittelt sich dem Betrachter in einer stark ausgebildeten stilistischen Auffassung von Figur und Form“, so Petra Ludewig.

„Markant sind seine schlanken Gestalten mit den überlangen Fingern und den ausgeprägt stilisierten Gesichtern. Die Themen Mensch und Tier gehen im Werk von Volkmar Kühn nicht selten spannende inhaltliche Verquickungen zu symbolreicher Gedankenwelt ein.“ Kühn arbeitet vornehmlich mit den Werkstoffen Bronze und Terrakotta.

Arbeiten im Privatbesitz und in Museen

Der Künstler wurde 1942 im thüringischen Königsee geboren. Von 1956 bis 1958 absolvierte er eine Lehre als Keramikmodelleur in der Sitzendorfer Porzellanmanufaktur und von 1959 bis 1962 ein Studium an der Fachschule für Angewandte Kunst in Leipzig bei dem Bildhauer Hellmuth Chemnitz. Seit 1964 ist Kühn freiberuflich künstlerisch in Gera tätig. Zahlreiche Arbeiten von ihm befinden sich im öffentlichen Raum, in Museen und Sammlungen sowie in Privatbesitz. Plastiken von Volkmar Kühn waren erstmals 2015 in der Ausstellung „Tier und Mensch“ in Neustrelitz zu sehen.

Die Besucher der Ausstellung in der Schlosskirche werden in diesem Jahr erstmals auf neuem Fußboden wandeln. Die Stadt als Eigentümerin des 1855 bis 1858 erbauten Gebäudes hat den Boden in den zurückliegenden Monaten sanieren lassen. Der Kirchenraum verfügt jetzt über eine ebene Ausstellungsfläche. Früher vorhandene Stufen wurden durch das teilweise Anheben des Fußbodens um rund 25 Zentimeter ausgeglichen. Damit bietet der 400 Quadratmeter große Ausstellungsraum nun noch bessere Aufstellmöglichkeiten für Werke der Bildhauerei, so Petra Ludewig. Gleichzeitig verbessern sich die Bedingungen für Besucher mit eingeschränkter Mobilität. So wurde auch zwischen Ausstellungsraum und dem Kassen- und Informationsbereich ein behindertengerechter Übergang aus hellen Materialien hergestellt. Dieser ergänzt den seit vielen Jahren für Behinderte existierenden Kirchenzugang über eine seitliche Rampe am Gebäude.

Bauarbeiten durch EU gefördert

Die Bauarbeiten an der Schlosskirche sind Teil der städtischen Vorhabens „Schlosskirche und Umfeld Schwanenteich“, das durch die Europäische Union gefördert wird. Die Gesamtinvestition umfasst rund 740 000 Euro. „Ich freue mich, dass das Gebäude und das Umfeld aufgewertet werden können und hoffe, dass die Plastikgalerie dadurch noch mehr an Ausstrahlung gewinnt“, sagte der Dezernent für Stadtentwicklung und Bau, Karsten Rohde. In den nächsten Monaten sollen die vier Figuren der Evangelisten am Hauptportal und die Kanzel restauriert sowie Teile der Außenfassade repariert werden. Die Ausschreibungen laufen.

Auch das Schlosskirchenumfeld vom Parkplatz an der Tiergartenstraße bis zum Schlossberg soll einschließlich der Stellplatzanlage neu gestaltet werden. Der Schwanenteich wird entschlammt und neu bepflanzt. Sichtachsen werden freigeschnitten. Aus Gründen des Naturschutzes werden die Arbeiten im und am Schwanenteich erst im Herbst beginnen.

Am Sonnabend, dem 4. Mai, um 15 Uhr wird die Ausstellung von Volkmar Kühn eröffnet. Die Ausstellung ist bis zum 28. Juli, dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr, zu sehen.