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Umweltschutz

Neustrelitz legt Blühwiesen für mehr Vielfalt an

Neustrelitz / Lesedauer: 2 min

In der Grünpflege will die Stadt neue Wege gehen. Das nicht nur, weil inzwischen Glyphosat aus der Gemeinde verbannt wurde.
Veröffentlicht:08.06.2019, 09:16

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Jetzt wird‘s bunt. Auf fünf städtischen Wiesen in Neustrelitz, auf insgesamt rund 2500 Quadratmetern wurden etliche Tüten mit einer Saatmischung für insektenfreundliche Blühstreifen ausgesät. Neben zwei Flächen in der Gartensparte „Schlosskoppel“, wo Bürgermeister Andreas Grund am Freitag das Ausstreuen höchst selbst übernahm, werden je noch eine Wiese am Glambecker See, am Zierker See nahe des WSV-Geländes und auf dem Erdbeeracker am Regenrückhaltebecken entstehen.

Es sei eine Art Feldversuch, sagt Bürgermeister Grund. „Wir müssen uns Gedanken machen, wo es mit den städtischen Flächen hingehen soll. Alles nur kurz zu mähen, soll es eben nicht mehr sein“, erklärt er. Besser sei es, nur noch Säume kurz zu halten und dahinter der Natur Raum zur Entfaltung zu geben. Weil das mitunter Fragezeichen bei den Bürgern aufwerfen kann, sollen noch Info-Tafeln aufgestellt werden und näher über die blühenden Wiesen informieren. Im Optimalfall profitieren mehrere Seiten von den Grünflächen. Insekten finden mehr Nahrung und die städtischen Gärtner haben weniger Aufwand bei der Pflege.

Mit dem Kreisbauernverband im Gespräch

Grund erinnert in diesem Zusammenhang auch an den Beschluss der Stadtvertretung, dass das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat nicht mehr auf kommunalen Flächen einzusetzen ist. Im Anschluss an die Entscheidung wurde das Gespräch mit dem Kreisbauernverband Mecklenburg-Strelitz gesucht, um Erfahrungen zur Problematik auszutauschen. Im Ergebnis sprang schließlich das Projekt mit den blühenden Wiesen heraus. „Der Bauernverband will damit die biologische Vielfalt in der Landschaft unterstützen“, sagt Melanie Gosch, Geschäftsführerin des Kreisbauernverbands MST. Die Blühmischungen habe das Landgut Luisenhof aus Hohenzieritz gesponsert. Es handle sich um eine Saatmischung, die speziell für den Norden Deutschlands geeignet sei.

Begrüßt wird die Aktion auch seitens der Naturschützer. „Die Stadt Neustrelitz hat unseren Faden sehr gut aufgenommen“, sagt Alf Korzetz, von der Fachgruppe Botanik aus Waren. Die Gruppe hatte im Vorjahr in einem offenen Brief mehr Blühflächen und Biodiversität gefordert